“Nur ein bisschen leben, das ist uns zu wenig.” Unser katastrophaler Weg ins Tiny House

Das ist der Titel eines Kinderwaldchorliedes. Dieses Lied berührt mich immer wieder auf besondere Weise,wenn meine Tochter es singt. Was will ich vom Leben?
Ja, ein Leben in Fülle, in Leichtigkeit und Unabhängigkeit soll es sein. Doch wieviel davon kann ich wirklich umsetzen und selber gestalten? Was ist der Preis?
Dieses Jahr ist unser Traum vom Tiny House endlich Wirklichkeit geworden. Doch der Weg dahin ging weiter steinig weiter und mündete im Sommer in Katastrophen.Doch der Point of no return war längst überschritten. und so machten wir weiter, Ziel fest im Blick. Bis zum Final Countdown.

Januar: Jetzt geht es los, oder?

Mein letzter Jahresrückblog endete nach der Geschäftsinsolvenz des Tiny House-Unternehmens mit dem erfolgreiche Finden eines neuen Bauunternehmens.

Ende Januar war es dann soweit, wir unterschrieben freudig den Vertrag.

Im Mai sollte dann das Haus geliefert werden. Später als von uns geplant, aber immer noch rechtzeitig, um in den Sommerferien umzuziehen und um die Einschulung meiner Tochter und den Schulwechsel meines Sohnes entspannt am neuen Wohnort zu starten. Ach und das leidige Ausmisten stand ja auch auf dem Plan: Wir verkleinern uns, wollen ein Leben mit weniger beginnen. Dafür müssen und sollen viele Dinge vorher losgelassen werden und gehen.

Doch dann fing das Drama an: Der Tischlermeister und Teamleiter des Bauunternehmens brach sich die Schulter, die Bauphase startete und es kam immer wieder zu Verzögerungen, zu
Kommunikationsirritationen:
Was? Das fehlt jetzt? Wieso?
Wie, darum wollte ihr euch doch kümmern? Warum doch nicht?

Parallel zum eigentlich vollem Alltagsleben hieß es nun, immer wieder Steine aus dem Weg zu räumen, zu besprechen und zu koordinieren.

Erster Durchlauf Onlinekurs - Komfortzone wo ist sie?

Im Frühjahr war es soweit.

Ich traute mich endlich, mit meinem Wissen über ganzheitliche Darmgesundheit nach außen zu gehen und mit einer Betaversion des lang geplanten Kurses endlich zu starten. Janneke von der Blogothek riet mir damals, den Kurs einfach zu starten und die Inhalte parallel zu erstellen.
Ich sollte ihn anfangs mit vielen Präsenzterminen durchzuführen und so die Kursteilnehmer*innen parallel im Entstehungsprozess mit einbinden. Es hieß also: Mut fassen und beginnen. Just do it.

Trotz meiner anfänglichen Sorge war der Kurs ruckzuck voll. Und so hatte ich 6 intensive Arbeitswochen mit 4 Präsenzabendterminen in einer tollen kleinen Runde. Es war aber echt kein Zuckerschlecken.Besonders die Technik, die Nerven ließen und alles drumherum hatte ich sehr unterschätzt.

Ich war weit außerhalb meiner Komfortzone, durfte aber so soviel lernen, mich und natürlich auch den Kurs weiterentwickeln.

Eine zweite Runde war ursprünglich im Herbst 2023 geplant gewesen.

Aber wie war das noch mit Plänen?
Manchmal kommt das Leben dazwischen – in meinem Fall mit vielen ungeplanten Katastrophen.

Aber im Frühjahr 2024 gibt es die zweite Runde “Ganzheitlich Darmgesund”. Alle Newsletterabonnent*innen werden als erstes davon erfahren. Bis dahin gerne übrigens in meinem ebook für 0 Euro schmökern.

Alte Freunde gehen, neue kommen?

Parallel zum Onlinekurs passierte etwas, was mich sehr aus der Bahn brachte. Eine langjährige enge Freundin drehte durch und überschüttete mich mit an den Haaren herbeigezogenen und sehr verletzenden Vorwürfen.
Die Freundschaft zerbrach. Es war bitter auf seine Art. Ich hatte länger dran zu knabbern.
Aber so ist es wohl mit dem Lebenszug. Manche Menschen fahren nicht bis zum Ende mit, sondern steigen auch hie und da sehr abrupt aus.
Doch am neuen Wohnort werden wir stets auf neue überrascht von ausschließlich netten Kontakten. Erste Freundschaften entstehen.

Leben in Fülle? Yes, das geht.

Letztes Jahr bin ich Kooperationspartnerin einer schwedischen Gesundheitsfirma geworden. Und auch wenn ich nur mit angezogener Handbremse gefahren bin, waren mir einige wichtige Erfolge vergönnt. Vor allem bin ich aber dankbar, Teil eines mittlerweile internationales Team zu sein. #oneteam und #breakouttogether wird dort nicht nur gesagt, sondern gelebt.

Kann alles möglich sein Ja, genau das habe ich im Mai erfahren und im Oktober feiern dürfen.

Der Krisensommer – Eine Katastrophe jagt die nächste

Ab Mai gipfelte alles in einem Zustand der Katastrophen: Ein gelöstes Problem verursachte gefühlt drei neue, die Kosten explodierten. Ich rotierte, telefonierte und koordinierte in Vollzeit.
Um dann letztendlich aufgeben zu müssen.:

Die Zufahrtsstraße zur unserem Grundstück wurde über Monate bebaut, kein Schwertransport durfte dort durch. Ein Eilantrag an die Autobahn GmbH wurde nicht mal bearbeitet, denn auch dort war seit Monaten “Land Unter” und ein monatelanger Rückstau der Anträgen.
Verdammt, wir sind aber keine Windkraftanlage! Aber wir waren auch nur ein Antrag von vielen, persönliche Ansprechpartner nicht vorgesehen.
Hilflosigkeit, Ausgeliefert sein. Ich versuchte mit allen Mitteln, das Unmögliche möglich zu machen, dann Erstarrung. Hoffen bis zur letzten Sekunde.

Morgens halb 6 in Hannover

Doch es sollte nicht sein.
Und so verbrachten wir den Sommer nicht wie geplant mit Packen und Vorfreude in der Mietwohnung im verregneten Norden. Ich hatte mich massiv übernommen und kämpfte zunächst mit einer Belastungsstörung – Schlafstörungen und Herzrasen. Ich verordnete mir selber zwei Wochen Zwangsruhe. Und regelten nur das Nötigste, wie z.B. in unserer bereits gekündigten Wohnung weiterhin wohnen zu können.
Nach den Sommerferien hieß es dann das Schicksal als Familie anzunehmen: Jeden Morgen um halb 6 aufstehen und die Kinder täglich zur Schule zu bringen und wieder zurück zu fahren. Wochenlange Belastungssituation, die sehr an Nerven und Kräften aller zerrte. Nur die Sonnenaufgänge im Zug entschädigten ein wenig.

Ab und zu übernachten wir auch auf dem Grundstück, genossen die Abende am Feuer

Abschiede, über Abschiede

Das Jahr hatte es in sich mit den Abschieden. Nicht nur Hannover als Wohnort nach über 25 Jahren haben wir als Familie hinter uns gelassen und damit das Leben in der Großstadt, sondern auch die Kids mussten einige Abschiede und Neuanfänge rocken:

Kindergartenzeit adé - Schulstart ist da.

Abschied aus der Grundschule, hin auf die weiterführende Schule. 

Es hieß und heißt für uns alle: genau schauen, welche Freundschaften sind wirklich wichtig und gilt es zu pflegen und zu hegen. Neue Wege sind zu finden, sich zu treffen und auszutauschen. Und welche Kontakte dürfen nun auch mit dem Umzug auslaufen.

Abschiedsgeschenk an die tollen Erzieherinnen

Körper schlägt zurück. Schulter und Hexenschuss

Ich bin ja seit Jahren eigentlich gesegnet mit einem relativ körperlich gesunden Gesamtzustand.

Klar, Rücken regelmäßig, bleib nicht aus bei meinem vorwiegend sitzenden Job, doch habe ich dies gut unter Kontrolle. Ich sag nur Alltagsbewegung. ( Hier gibt es einen Blogartikel dazu)Doch 2023 hatte es in sich: Im Frühjahr bis in den Sommer hinein eine ätzendes Einschränkung bis zu schmerzhaften Nächten durch ein Schulterimpigementsyndrom. Viele Übungen , mal regelmäßig durchgeführt – mal nicht, ließen es mehrmals fast weg sein. Doch eine falsche Bewegung und zack, da war es wieder da.

Im Sommer schoss es nach der krassen Überlastung in den Rücken.

Hexenschuss: Zwei Wochen Ausruhen reicht einfach nicht nach der Belastungsstörung.

Was für ein Lernfeld. Der Körper schrie förmlich nach Selbstfürsorge, rammte mehrmals ein Stoppschild in den Boden. So übte ich mich in Geduld mit mir selber. Aber diese Erfahrungen führte zeitgleich auch zur Empathieschulung bzgl. all der Menschen, die mit solchen Schmerzen chronisch und seit Jahren so leben müssen.

Das Haus kommt. Endlich !

Und dann endlich die erlösende Info: Schwertransport wurde endlich genehmigt und mit dem Straßenbauer gab es auch ein kleines Fenster, in der wir mit dem Haus “durchhuschen ” konnten.

Orga- und Bewilligungswahn folgte. Aber eine Woche vor dem Herbstferien fuhr der Transporter los.

Das Ergebnis, unser Traum welchen wir seit drei Jahren herbeigesehnt und vorbereitet haben, wird endlich Wirklichkeit.

Die Spannung steigt, das Haus hebt gleich ab
Der Kran hebt das zweite Haus hoch
Die Häuser stehen

Rock’n-Roll – der verrückte Oktober.

Der Oktober begann mit der Hauslieferung und dann ging es Schlag auf Schlag:

Während ich noch wenige Tage später zu einem großartigen Gesundheitskongress nach Oslo flog, packte der Rest der Familie die ersten Umzugskartons. Die Herbstferien boten sich zu sehr an, den Umzug durchzuziehen, koste es was es wolle. Unsere Sehnsucht, endlich die tägliche Fahrerei hinter uns lassen zu können, endlich dort wohnen zu können, wo wir schon längst seit Monaten sein wollte, war zu groß.

Und so wuppten wir irgendwie alles: Packen, Umzug mit Unterstützung von Familie und Freund*Innen, Aussortieren, Wegwerfen, alte Wohnung ausräumen und übergeben. Parallel hieß es, die Werkler am Haus zu koordinieren, sollte doch alles fertig sein, wenn wir richtig dort wohnen.

Abflug ins neue Leben: Sinnbild am Osloer Fughafen

Ruckelig startet das Leben auf dem Land

Doch Anfang November saßen wir in dem Haus, zwischen Umzugskartons.

Glücklich ja, irgendwie schon, weil Umzug und Wohnungsübergabe reibungsloser abgelaufen sind als gedacht. Doch kein Strom, keine Heizung, kein Wasser, kein Klo im Haus und wir im regnerischen November. Optimistisch nahmen wir die Situation an, es wird sich ja nur um wenige Tage handeln. Das Stromthema und damit das Heizen waren in der Tat nach wenigen kalten Tagen gelöst, doch der Wasseranschluss und das Abwasserthema verzögerten sich.

Jeder Tag begann mit Hoffnung und endete im Frust, zerrte an den Nerven. Doch an meinem Geburtstag am 10.11. war es abends dann soweit: Ich lag in meiner heiß ersehnten Badewanne und mit einer großen Erkenntnis:

Unterschätze nicht die Auswirkungen auf dich, wenn Du nicht mal die Basis der Grundbedürfnisse hast.

Nur 10 Tage, ohne seine hygienischen Grundbedürfnisse befriedigen zu können, haben uns so gelähmt, uns fast erstarren lassen in all unserem Tun, dass ich umso mehr schockiert über die aktuellen Debatten bin, Flüchtlinge in Deutschland lieber in Zelten unterbringen zu wollen, statt zumindest Sporthallen zur Verfügung zu stellen.

Schnee, Schnee, Winter-Wonderland

30 Minuten von Hannover entfernt beginnt das Leinebergland. Hier schneit es doch weit mehr als in der Großstadt, so unsere freudige Erwartung? Nein, hieß es, auch von hier musst du in den Harz fahren, um Schnee im Winter zu erleben.

Doch Pustekuchen: Noch Ende November bekamen wir ein großes Geschenk.
Es schneit:
Rodeln, Schneemann, Winter-Wonderland. Hier schneit es doch weit mehr als in der Großstadt, so unsere freudige Erwartung?
Zum Genießen, Staunen und Spaß haben und vor allem für ein besseres Ankommen und endlich immer wieder zu spüren: Das war es wert.

Was 2023 sonst noch los war

Viele viele Meetings, online und auch im Oktober offline . ich bin seit einem Jahr Teil eines tollen Teams, mit all der gleichen Mission: Mehr Gesundheit und finanzielle Unabhängigkeit zu bekommen. Und feier mit ihnen Erfolge

Kinder, Kinder, Kinderwald ist für uns mittlerweile ein lieb gewonnener Ort geworden mit tollen Menschen. Die kleinen Feste und Auftritte erfüllen mein Herz.

Neue kleine Wesen sind bei uns eingezogen.

Kleine Fluchten im Alltag: das sind neben Tagesausflügen auch immer wieder unsere kleinen Zeitreisen ins Mittelalter.

Meine 3 liebsten Blogartikel des Jahres

Ich war dieses Jahr nicht so fleißig am Bloggen wie das Jahr davor. Aber auf drei bin ich besonders stolz:

  • Nr. 1: Warum ich nicht mehr sage, Du kannst all Deine Nährstoffe über die Ernährung abdecken. Dieser liegt mir sehr am Herzen, da er für jeden Menschen, ich wiederhole jeden Menschen ultrawichtig ist. Verpackt mit meiner ganz persönlichen Erfahrung kläre ich auf über Zellgesundheit.
  • Nr. 2: Ist ein Gastartikel von Romina über Selbstliebe auf meinem Blog. Selbstliebe ist für mich die essentielle Basis, damit meine Gesundheitscoaching zum Erfolg führen. Trotzdem wusste ich lange nicht, wie ich das Thema verbloggen sollte. Diese komplexe Aufgabe hat Romina übernommen und einen wundervollen Artikel geschrieben: Selbstliebe als Schlüssel
  • Nr.3: Stress lass nach! Wie Stress den Darm aus dem Gleichgewicht bringt. Mein Gastartikel bei Marion Kellner zeigt Dir gut auf, wie ich mit Dir in meinen Coachings arbeite: Ganzheitlich, aufklärend, aber auch ganz praktisch mit alltagsüblichen Übungen. Hüpf doch mal rüber.

Meine Ziele für 2024

Die letzten drei Jahre waren geprägt von dem Bauprojekt , immer wieder begleitet von Pandemie, Kriegen und den Weltgeschehen. Und nun? was kommt jetzt?

Ich weiß es noch gar nicht so genau,. Die Rauhnächte stehen an und ich fühle, dieses Jahr sollte ich diese intensiv nutzen, um das Jahr erst einmal zu refllektieren. ( Was ich da mache, habe ich hier erzählt)

Doch ein paar Ziele stehen jetzt bereits. Mal gucken,vielleicht wachsen diese nochmal :

  • Endlich weniger Stress und Belastung, mehr Fröhlichkeit und Leichtigkeit soll wieder Teil des Alltags sein!
  • meine Angebote werde ich überarbeiten und nochmal stärker den Fokus auf Prävention legen.
  • mein Onlinekurs geht in die nächste Runde!
  • Ich möchte mich und meine Gesundheit wieder stärker in den Fokus nehmen. mein Körper und meine Seele haben zu laut dieses Jahr Alarm geschlagen. Zeit zum Runterkommen, aber auch regelmäßig Sport soll es werden.
  • Meine beruflichen Pläne mit Zinzino sind groß. Pläne werden gerade geschmiedet.
  • Was klar ist: Das Grundstück wird viel Aufmerksamkeit bekommen müssen. Viel Arbeit, aber hoffentlich auch viel Zeit, den Ort und seine Bewohner richtig kennen zu lernen. Und richtig anzukommen.

2 Kommentare
  1. Marion Kellner sagte:

    Liebe Angret!
    Vielen lieben Dank, dass Du uns an Deinem spannenden, aber auch nervenaufreibenden Jahr hast teilhaben lassen. Was für eine Power-Frau Du bist! Hut ab!
    Ich bin sehr dankbar für unseren täglichen Austausch, Deine unterstützende Begleitung in unserem gemeinsamen Gesundheitsprojekt, das ich durch Dich kennenlernen durfte und dass Du Teil meines lebens bist.
    Liebe Grüße von
    Marion

    Antworten
  2. Maria sagte:

    Liebe Anegret,
    wow! Ich wusste ja, dass es turbulent bei euch Zugunglück letztes Jahr, aber das war dann doch nochmal eine Schippe mehr als gedacht.
    Ich wünsche Dir für dieses Jahr, dass ihr euch gut einlegt an eurem neuen Wohnort und viele neue nette Menschen kennenlernt!
    Liebe Grüße,
    Maria

    Antworten

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