Ein Teil meines ganzheitlichen Gesundheitsansatzes ist auch das gesunde Umfeld. Wo und wie leben wir eigentlich? Und wie können wir unseren Wohnraum so gestalten, dass er für unsere Gesundheit einen aktiven Beitrag leistet?

Es ist mir eine Freude, dass Kathrin Schmidt einen Gastartikel für uns zu diesem Thema geschrieben hat. Kathrin ist Physiotherapeutin und Interior Designerin aus Maulburg im Südschwarzwald. Ihre beiden Expertisen verbindet sie erfolgreich und so entstehen individuelle Gesamtkonzepte für die Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen, die vor allem eins sind: Gesund.
Auf ihrem Blog KS-Wohndesign und ihren Podcast „Wohnsprechstunde“ kannst Du viel Interessantes zu dem Thema gesunden Wohnen finden. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du mit der richtigen Wohnumgebung Dir Gutes tun kannst.


In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, dass Sport und Ernährung allein noch kein ganzheitliches Gesundheitskonzept ergeben. Unsere Wohnumgebung aber auch unser Arbeitsplatz, haben einen enormen Einfluss auf unsere Gesunderhaltung. Deshalb ist es mir wichtig, dir zu zeigen, auf was du achten kannst und wie du deine Wohnräume verbessern kannst um möglichst lange gesund zu bleiben.

Unsere Umgebung hat Einfluss

Dass Räume auf uns wirken, ist keine neue Information und dennoch ist es vielen nicht bewusst, wie sehr sich dieser Einfluss auf unsere Gesundheit auswirkt. Nehmen wir nur mal die bekannteren Faktoren wie Materialien und Möbel. Diese können je nach Zusammensetzung schädliche flüchtige Verbindungen, sogenannte VOC freisetzen, die unsere Lunge schädigen. Aber auch Fasern aus Textilien und Polsterschäumen können hier deutliche Gesundheitsprobleme hervorrufen. Diese offensichtlichen Faktoren, werden in vielen Gebäuden zum Glück schon berücksichtigt. Allerdings gehört noch viel mehr dazu, eine gesunde Wohnumgebung zu schaffen. Bei den nächsten Einflüssen handelt es sich um die von mir so genannten “unsichtbaren 3” und zwar:

  • Licht
  • Raumklima
  • Akustik

Wie sich diese “unsichtbaren 3” auf uns auswirken erkläre ich dir gerne etwas ausführlicher.

Wie beeinflussen diese Faktoren unsere Wohnumgebung

Beim Thema Licht wissen viele Menschen nicht, dass es massiv auf unseren Hormonhaushalt und unsere Leistungsfähigkeit, sowie unser Wohlbefinden einwirkt. Da wir körperlich immer noch dem Tageslichtrhythmus folgen, hat Kunstlicht einen ganz entscheidenden Anteil an z.B Schlafstörungen, Leistungstiefs und depressiven Verstimmungen. Somit ist eine gesunde Lichtplanung in unseren Wohnräumen aber auch in unseren Arbeitsbereichen enorm wichtig.

Beim Raumklima geht es nicht nur um Frischluftzufuhr, sondern auch um Schadstoffvermeidung und die optimale Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Unser Atmungssystem ist ein sehr empfindliches Gefüge und sollte deshalb mit guter Luftqualität versorgt sein. Lungengängige Partikel können schwere Schäden verursachen .Ein achtsamer Umgang mit der Raumluft ist sehr wichtig, um dem entgegen zu wirken.
Aber auch die falsche Temperatur oder Luftfeuchtigkeit kann sich negativ auswirken. Das ist besonders für Asthmatiker und Allergiker problematisch. Aber auch gesunde Menschen sollten sich frühzeitig mit einem guten Raumklima beschäftigen, um einer Entwicklung von Atemwegserkrankungen vorzubeugen.

Die Akustik ist sozusagen der pinke Elefant im Raum. Sie wird meist nicht bewusst wahrgenommen, hat aber ebenfalls erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Schlechte Akustik resultiert in Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Stress und Unwohlsein. Zudem können bei mangelnder Schallisolierung auch die Bedürfnisse nach Privatheit und Ruhe empfindlich gestört werden. Dieser Stress äußert sich in erhöhten Cortisolwerten (Stresshormon) und kann längerfristig zu Herz-Kreislauferkrankungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Es gibt noch mehr

Abseits der “unsichtbaren 3” hat natürlich auch die generelle Gestaltung unserer Umgebung Einfluss auf unser Wohlbefinden und damit unsere psychische und physische Gesundheit. Denken wir nur einmal an die Farbgestaltung. Farben haben ebenfalls eine Aussagekraft und Wirkung auf uns, auch wenn ich selbst nicht viel von der etwas antiquierten Farbtheorie halte. Wenn dich das Thema Farbe tiefer interessiert, habe ich hierzu eine tolle Podcast-Episode produziert. Hier kannst du reinhören.

Auch die Funktionalität von Räumen, also wie wir sie nutzen können und wie praktisch und gut geplant wir unsere Umgebung empfinden, spielt eine Rolle. Ergonomie von Möbeln und Arbeitsbereichen wie z. B. der Küche aber auch Büro, Schlaf- und Badezimmer sind ebenfalls wichtig und nicht zu unterschätzen. Wenn hier nur auf ästhetische Aspekte geachtet wird, entstehen auf längere Sicht gravierende Auswirkungen auf unser Bewegungssystem.

Bei all den körperlichen Faktoren, darf man auch die mentale Ebene nicht vergessen. Unser psychischer Anteil benötigt ebenso wie unser physischer eine gewisse Aufmerksamkeit bei der Gestaltung. So sind wir als größtenteils visuelle Wesen doch auch davon abhängig wie unsere Umgebung optisch auf uns wirkt. Die meisten Menschen erfreuen sich an einer schönen, harmonisch gestalteten Umgebung. Unordnung oder wahllos zusammengestellte Einrichtung ohne Balance, können unbewusst Stress und Unwohlsein auslösen. Ebenso gibt es im Bereich der Architekturpsychologie immer mehr Erkenntnisse darüber, welche Umgebungsfaktoren uns negativ beeinflussen. Aber auch was wir tun können um die positiven Aspekte unserer Wohnumgebung zu stärken.

Was kann man tun um die Wohnumgebung zu verbessern

Wie kannst du jetzt also konkret deine Wohnräume verbessern?

Zuerst einmal wäre eine Bestandsaufnahme sinnvoll. Gehe durch deine Wohnräume und schau dir unter den genannten Aspekten (Licht, Raumklima, Akustik, Farbe und Funktionalität, Harmonie und Balance) deine Räume genau an. Wo bemerkst du Unstimmigkeiten? Gibt es Bereiche, in denen du dich besonders wohl oder unwohl fühlst? Was ist an diesen Bereichen jeweils das offensichtlichste “Problem”? Wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, kannst du schauen wo du etwas verändern möchtest. Räume alles weg, was du nicht täglich benötigst. Alles sollte einen Platz haben und am besten nutzt du geschlossenen Stauraum.
Denn offene Regale, die mit unterschiedlichsten Gegenständen beladen sind, strahlen ebenso Unruhe aus und produzieren sogenannten “visuellen Lärm”. Das Selbe geschieht mit zu vielen unterschiedlichen Farben in einem Raum. Versuche dich hier auf zwei bis maximal vier gut harmonierende Farben festzulegen. Im Bereich Akustik kannst du mit Stoffen und Teppichen oder Kissen schon eine Menge erreichen. Es geht darum “schallharte” Oberflächen (Glas, Stein, Keramik, Metall) auszugleichen und die Schallintensität zu reduzieren. Das Raumklima kannst du mithilfe passender Pflanzen, wie z. B. der Efeutute, der Monstera oder dem Bogenhanf, verbessern und begib dich auf die Suche nach schädlichen Stoffen die du eliminieren kannst (Kunstfasern, billige Pressspanmöbel mit bedenklichen Klebstoffen, chemische Raumdüfte). Ein Hygrometer hilft dir dabei die richtige Temperatur (je nach Raum 18-24°C) und Luftfeuchtigkeit (40% – 70%) im Auge zu behalten. Stelle eines in jeden Raum deiner Wohnung.

Beim Licht solltest du darauf achten, eine möglichst vielseitige Beleuchtung zu schaffen. Alle Zonen und Bereiche müssen passend zu ihren Anforderungen ausgeleuchtet sein. Da dieses Thema super umfangreich und etwas komplexer ist, müsste ich hier einen weiteren Artikel schreiben. 

Wie sich diese “unsichtbaren 3” auf uns auswirken erkläre ich dir gerne etwas ausführlicher.

Oder du schaust einfach in meinen Blogartikel zum Thema “wie die Lichtplanung uns beeinflusst und was wir beachten sollten”.

Ansonsten ist es natürlich auch möglich, Dir Hilfe bei Einrichtungsfragen zu holen. Gerne berate ich dich ausführlich zu deinem individuellen Wohnkonzept für eine gesunde Umgebung und mehr Lebensqualität. Schreib mir hierzu einfach eine E-Mail an: .
Ich freue mich, wenn ich dir helfen darf.

Ich hoffe du konntest etwas für Dich mitnehmen und hast erkannt, dass unsere Wohnumgebung einen nicht zu unterschätzenden Anteil an unserer Gesundheit hat. Nun wünsche ich dir viel Freude mit dem Analysieren und Verbessern deiner Wohnumgebung. Nimm deine Gesunderhaltung selbst in die Hand. Alles Gute.


Auch ich hatte die Ehre und war zu Gast bei Katrins Podcast!

Wir sprachen über ganzheitliche Gesundheit, über Slow Living und meinen Tiny House Plänen. Du findest das spannende Interview hier.

Kathrin hat übrigens einen aktuell einen tollen Onlinekurs entwickelt, den ich Dir ans Herz legen möchte, wenn Du dein Büro zu Hause gesund gestalten möchtest.
Feel good im Homeoffice. So gestaltest du dein gesundes Büro zuhause.Hier ist der Link.

Schau gerne mal dort vorbei!

Heute wird es konkreter! Teil 2.
In Teil 1 haben ich Dir ja davon berichtet, wieso Balance und der Begriff der Homöostase wichtig ist, um zu verstehen, wieso wir uns überhaupt energielos fühlen. Dort findest Du ja auch eine kleine Gebrauchsanleitung als kostenlosen Download. ( Hier kommst du zum Blogartikel) . Aber natürlich habe ich auch drei ganzheitliche Geheimtipps für Dich für mehr Energie! Hier kommen sie:



Tipp 1: Energiebooster Wildkräutersmoothie – eine Extra Portion Vitalstoffe

Betrachten wir für einen kleinen Moment den Körper als Maschine: Was ist eigentlich unser Treibstoff?

Ohne Zweifel: Es ist unsere Nahrung. Die richtige Ernährung ist also unser wichtigster Grundstein für unser ganzes Wohlbefinden.

Zwei Punkte sind dabei wichtig zu verstehen:

  • Zum einen ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend, bei der wir alle Nährstoffe in ausreichender Menge aufnehmen,. Denn fehlen dem Körper über eine längere Zeit wichtige Mineralstoffe, hat dieses Auswirkungen auf den ganzen Organismus. Die gute Nachricht: Dieses ist grundsätzlich gut zu erreichen, wenn Du Dich im Alltag vollwertig und pflanzenbasiert ernährst ( wie das geht, erzähle ich Dir übrigens in diesem Artikel )
  • Zum anderen ist aber auch entscheidend, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die eine eine hohe Nährstoff- und Vitalstoffdichte aufweisen und somit nicht nur alle wichtigen Vitalstoffe, sondern diese auch in ausreichender Menge beinhalten.

Die Vitalstoffdichte in den heutigen Lebensmitteln hat in den letzten Jahren stetig abgenommen: So enthalten nach einer Studie Orangen nur noch ein Achtel des Vitamin A, Brokkoli 80% weniger Kupfer und Tomaten liefern nur noch ein Viertel ihres Kalziums.

Donald Davis, Biochemiker an der University of Texas, sprach schon 2006 von einem durchschnittlichen Mineralstoffverlust von insgesamt 5% – 40% in Obst und Gemüse.

Einen spannenden Artikel dazu und eine Betrachtung der Ursachen findest Du hier.

Wie wäre es nun, auf Pflanzen zuzugreifen, die eine besonders hohe Vitalstoffdichte aufweisen?

Und das kostenlos?

Wildkräuter verfügen über genau das!

Wildkräuter und Wildobst haben viel mehr Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und andere Vitalstoffe als vergleichbare Kulturformen:

  • Giersch ist eine richtige Vitamin C -Bombe mit ca. 100 mg pro 100 Gramm frischer Blätter. Sie ist reich an Vitamin A, Calcium, Kalium, Zink und Eisen und sekundären Pflanzenstoffen wie Cumarine. Und sie gehört zu den eiweißreichsten Grünpflanzen überhaupt mit 8 g frei verfügbarer Aminosäuren auf 100 g frische Blätter.
  • Brennessel enthält 2-4x mehr Eisen als ein Rindersteak, enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist reich an Mineralien wie Calcium, Kalium und Magnesium sowie an wichtigen sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden.
  • Rotklee liefert nicht nur für grüne Wildkräuter die t vcypischen Vital- und Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Vitamin B3 und B1 und Vitamin C. Sie enthält vor allem verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, deren antioxidative, antimikrobielle wie antivirale Wirkung unser Immunsystem unterstützen.

Mehr dazu und wie Du DEINE persönlichen Wildkräuter findest, kannst Du hier nachlesen.

Mein absoluter Energieboosterliebling ist deshalb ein Wildkräutercocktail in Form eines Smoothies.

Mein schnelles Alltagsrezept

2 Handvoll Wildkräuter.
(Tipp. Gerade am Anfang greife gerne zu Dir bekannten Pflanzen,
wie Brennessel, Löwenzahn oder auch Giersch.
Grundsätzlich gilt: Nimm die, die Du kennst und die üppig bei Dir wachsen)

200 ml Pflanzendrink

1-2 Bananen, gerne überreif

(TK) Himbeeren oder Blaubeeren nach Belieben

1-2 EL Nussmus Deiner Wahl

Alles mit etwas Wasser in den Mixer und anschließend genießen!

Du wirst bald die Extraportion Energie spüren.

Tipp 2: Energieverlust durch Alltagsstress. Achtsamkeit und Meditation als Gamechanger

Das bedarf wohl nicht vieler Worte: Das Grübeln, Sich Sorgen machen, aber auch der Alltagsstress raubt uns Energie.

Gerade Stress ist ein richtiger Energieräuber, der Dich schnell erschöpft werden lässt.

Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse von 2021 liefert erschreckende Ergebnisse:

Laut ihrer Stressstudie „Entspann Dich, Deutschland!“ hat der subjektiv empfundene Stress seit 2013 stark zugenommen. Um mehr als 30 Prozent.

Von den häufig Gestressten leidet ein Großteil unter Erschöpfung (80 Prozent), Schlafstörungen (52 Prozent), Kopfschmerzen und Migräne (40 Prozent) oder Niedergeschlagenheit bzw. Depressionen (34 Prozent)

Was ist der Grund ?

Bei Stress werden vermehrt Hormone ausgeschüttet, um unseren Körper und unser Gehirn leistungsfähiger zu machen.

Kurzer Stress kann dabei durchaus positiv sein. Doch gerade der täglicher Dauerstress macht uns krank und erschöpft, da unser Körper ständig in Alarmbereitschaft steht.

Wir kommen nicht mehr zur Ruhe!

Anstatt regelmäßig Innezuhalten befinden wir uns aus neurowissenschaftlicher Sicht in einer dauerhaft erregten Erwartungsanspannung.

Die Folgen sind Stress und Angstgefühle, keine Möglichkeit, sich richtig zu entspannen und zu sich selber zu finden.

Und was machen wir aber im Alltag?

Nach einem stressigen Arbeitstag plumpsen wir einfach aufs Sofa und versuchen so uns zu erholen.

Doch gerade der Abend auf der Coach ist leider wenig sinnvoll. Denn er verhindert sogar den so notwendigen Abbau von Stoffwechselsäuren und den Stresshormonen.

Unser System braucht dringend regelmäßig Zeiten und Orte, indem er aktiv herunterfährt und sich so grundlegend erholen kann

Die Lösung : Meditation und kleine Achtsamkeitsübungen. Inwiefern, erkläre ich Dir jetzt.

Achtsamkeit – was ist das genau?

Achtsamkeit bedeutet, dass wir ganz bei unserem Tun verweilen,

ohne uns ablenken zu lassen.

Dalai Lama

Achtsamkeit meint das bewusste Wahrnehmen des Hier und Jetzt und zwar ohne Bewertung.

Achtsamkeit trägt auf zwei verschiedenen Ebenen zu Deinem Wohlbefinden bei:

1. Im Hier und jetzt

Stressiger Alltag und permanente Überforderung führt vor allem zu eins: Du führst ein Leben im Autopilotenmodus, der Tag ist gefüllt mit Gewohnheiten und automatischen Handlungen und Reaktionen, über die Du wenig nachdenkst. Unangenehme Gedanken und Gefühle werden beiseite geschoben.

Und genau hier setzt die Achtsamkeit ein.

Achtsamkeit bringt uns immer wieder zurück zum gegenwärtigen Augenblick. Regelmäßig praktiziert führt sie dazu, dass wir unseren Alltag bewusster und intensiver erleben.

Sich bewusst Pausen zu nehmen und die Aufmerksamkeit auf den Moment zu richten, hat außerdem nachweisbar einen entspannenden Effekt.

2. : Urteilsfreiheit aller Gefühle.

Was passiert, wenn Du eher unangenehme Gefühle wahrnimmst, sie jedoch erst einmal akzeptierst und nicht von vornherein ablehnst? Du erlebst diese Emotionen in der Regel als weniger negativ.

Achtsamkeit bedeutet, sich all seinen Erfahrungen und Emotionen zuzuwenden und diese zuzulassen. So wird es nicht nur leichter, angenehme Emotionen zu erleben, sondern unangenehme Emotionen können auch so als weniger belastend erlebt werden.

Mit regelmäßiger Achtsamkeitspraxis lernst Du so, in Stresssituationen anders zu reagieren.

Und Du kannst so Stress auch präventiv verhindern. Denn es passiert nämlich folgendes : Beobachten wir Empfindungen ohne sie zu bewerten, entsteht automatisch ein Abstand zwischen Reiz und Reaktion. So kann Stress vermieden werden.

Und das ist sogar im Blut nachweisbar: Durch regelmäßige achtsame Meditation reduzierst Du nachweislich den Hormonpegel im Blut und reduziert den Stress.

Meine Achtsamkeitstipps für den Alltag

Anfangs eignen sich vor allem kleine Alltagsachtsamkeitsübungen.

Denn Achtsamkeit beginnt bereits im Kleinen. Es muss nämlich nicht immer gleich eine halbe Stunde auf dem rotem Yogakissen sein, was wohl sowieso sehr überfordernd wäre.

Vielmehr geht es darum, uns immer wieder kleine und bewusste Momente der Achtsamkeit und damit auch der Selbstfürsorge zu nehmen.

Denn gerade wenn Dein Alltag sehr vollgepackt ist und Du viel zu tun hast, kann dieses extrem entschleunigend und entspannend wirken.

Dies kann ganz unterschiedlich aussehen: 

  • ein Gang um den Block, bei dem Du Dich voll und ganz nur auf Dich und Deine Bewegung konzentrierst.
  • Indem Du kurz inne hälst und alle Deine Sinne bewusst wahrnimmst:
    Was siehst Du? Was riechst Du ? Wie fühlt sich die Luft auf Deiner Haut an?
    Was hörst Du? Und was schmeckst Du im Mund?
    Wie fühlt es sich alles zusammen an und wie geht es Dir?
  • Du einfach bewusst und tief atmest:
    Denn Atmen ist wahnsinnig erfrischend und bringt Dir sofort mehr Energie.
    Gerade wenn wir gestresst sind, atmen wir nämlich oft sehr flach und sind so schlecht mit Sauerstoff versorgt. Um sich gesund und kraftvoll zu fühlen, ist es wichtig, dass wir tief einatmen.
    Nimm Dir deshalb mehrmals am Tag eine Minute Zeit und atme tief durch, am besten am offenen Fenster. Gerade wenn Du Dich müde und erschöpft fühlst, kann das wahre Wunder bewirken und Dich nochmal richtig wach machen.
    Um das Atmen zu einer Achtsamkeitsübung zu machen, schließt Du am besten für ein paar Atemzüge die Augen und folgst Deinem Atem. Beobachte, wie Dein Atem durch Deine Nase einfließt und wie sich Deine Lungen füllen. Halte Deine Luft für einige Sekunden an und spüre nach. Dann beobachte, wie Du ausatmest. Versuche mit Deiner Aufmerksamkeit voll und ganz bei Deinem Atem zu bleiben und lasse alle Gedanken vorbeiziehen.
    Diese kleine Übung kann, wenn Du sie regelmäßig wiederholst, sehr entspannen sein und Deinen Kopf frei machen. Auch wenn sie einfach klingt, ist sie übrigens gar nicht so leicht, ohne gedanklich abzuschweifen. Aber sobald es Dir gelingt, für einige Momente alle Gedanken ziehen zu lassen, macht sich eine unglaubliche Entlastung in Dir breit.
    Beginne am besten damit, zweimal täglich für drei bis fünf Minuten nur auf die eigene Atmung zu achten.
    Wichtig: Alles kann, nichts muss. Drei Minuten sind besser als keine.

Meditation for the next Level

Kleine Momente der Achtsamkeit sind alltagstauglich und perfekt für den Einstieg.

Für eine tiefere Wirkung solltest Du jedoch Meditieren lernen. Bei der Meditation handelt es sich um eine gezielt ausgeübte Geistesübung, die nachhaltig wirkt.

Was passiert beim Meditieren?

Sitzen und Nichtstun – so sieht wohl die klassische Meditationspraxis von außen betrachtet aus.

Dabei passiert jedoch enorm viel, vor allem in unserem Nervensystem.

Denn beim Meditieren verändert sich die Reizverarbeitung, indem die Snoozetaste gedrückt wird.

Wir reagieren nicht wie im aktiven Alltag. Sondern wir lassen das Leben mit all unseren Gedanken und Gefühlen für einen Moment sein, ganz wie es ist.

Besonders der Vagusnerv – ein Nerv des Parasympathikus, der für die Ruhe und Energie zuständig ist, reagiert dann und wird durch diesen Vorgang aktiviert. Regelmäßiges Meditieren trainiert diesen Nerv wie einen Muskel und führt so auch im Alltag zu mehr Energie, Ruhe und Gelassenheit.

Forscher der University of California haben zudem herausgefunden, dass Meditation die Aktivität des Enzyms Telomerase, der auch als Unsterblichkeitsenzym bekannt ist, natürlich verstärkt.

Dieses Enzym ist wichtig für die langfristige Gesundheit der Zellen unseres Körpers und wirkt sich positiv auf die Lebenserwartung aus.

All das geschieht nicht direkt beim ersten Mal und auch nicht nach wenigen Minuten.

Meditation ist eine Technik, die erlernt und geübt werden will.
(Mehr zu Wirksamkeit von Meditation findest du hier.)

Meditation war und ist für mich der Gamechanger, um meine Akkus wieder aufzuladen.
Wenn Du die Erfahrung machst, wie gut es tut, regelmäßig die Resettaste zu drücken, willst Du es nicht mehr missen – vor allem nicht in der aktuell verrückten Zeit.

Ich selber praktiziere seit fast 4 Jahren stilles Qi Gong, die meditative Form des Qi Gongs.
Er ist für mich der wichtige Ausgleich im stressigen Alltag. Durch das Praktizieren komme ich in die Ruhe und damit wieder in die Kraft, die Akkus werden aufgeladen.

Tipp 3: Alltagsbewegung und Beweglichkeit als Energiebooster

Es ist leider nicht zu leugnen: Mit zunehmendem Alter verlieren wir an Muskelmasse.

Das Gleiche passiert aber auch, wenn wir uns zu wenig bewegen.

Denn was nicht gebraucht wird, wird zurückgebaut. Unser Körper veranlasst sehr effizient, dass Knochen, Muskeln und Sehnen nach und nach abgebaut werden, wenn wir sie nicht regelmäßig gebrauchen.

Das Problem: Je weniger Muskelmasse wir haben, desto weniger Zellkraftwerke (Mitochondrien) und Zellkraftstoff (ATP) produzieren wir.

Bewegungsmangel schwächt somit nicht nur die Muskeln und lässt sie schrumpfen. Auch die Anzahl unserer Zellkraftwerke nimmt immer weiter ab.
So fühlen wir uns immer nur noch schlapper und müder. Eine Negativspirale tritt ein.

Bewegen wir uns stattdessen regelmäßig, wird unser gesamter Bewegungsapparat, unter anderem auch unsere Muskeln, ganz schnell wieder aufgebaut, gestärkt und gekräftigt. Damit nimmt auch die Zahl unserer Zellkraftwerke wieder zu, was bedeutet: Wir haben mehr Energie.

Und nicht nur das : Trainierte Muskeln sind vergleichbar mit einem gut eingefahrenen und gut geölten Motor. Dieser verbrennt viel effektiver Brennstoff (ATP), und damit Energie. Und schafft so zudem mehr Energie.

Einer der unterschätzten Energieräuber sind dabei auch die verklebten Faszien bei mangelnder Bewegung.

Was sind Faszien?

Faszien sind verschiedene Arten von Bindegewebshüllen, die jeden Muskel, aber auch Organe und Knochen umschließen. Sie liegen direkt unter der Haut und bilden so ein Bindegewebsnetzwerk, das den gesamten Körper umspannt.

Faszien spielen eine wichtige Rolle für Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden. Sie verbinden alle Strukturen miteinander und bilden ein riesiges Netzwerk, das sich von der Oberfläche bis in die Tiefe durch Deinen gesamten Körper zieht. So halten sie Deinen Körper zusammen und alle Organe an ihrem Platz. Und sie sind das größte Sinnesorgan.


Faszien sind im Idealfall elastisch und umhüllen geschmeidig den Muskel. Sie können sich aber zusammenziehen, verkleben und verhärten. Und sie reagieren zudem empfindlich auf Stress, Überlastungen, Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, aber auch auf Bewegungsüberlastungen z. B. bei Extremsport.

Da die Faszien ein Netzwerk sind, können verhärtete Faszien auch für Schmerzen in anderen Körperpartien verantwortlich sein, So können zum Beispiel verklebte Faszien an den Oberschenkeln Schmerzen im unteren Rücken verursachen.

Und es passiert etwas Entscheidendes: Der Körper schüttet Entzündungstoffe aus, aufgrund dessen kaum Austausch von Nährstoffen stattfindet:

Die Folge: Dein Energielevel sinkt. ( Mehr zu Faszien hier )

Es ist also wichtig, sich im Alltag täglich genügend zu bewegen und auch die Faszien beweglich zu halten. Und das geht auch alltagstauglich!

Drei konkrete Vorschläge für mehr Bewegung

  • Booster am Morgen
    Für diesen Stimmungsbooster musst Du Dich noch nicht einmal umziehen, sondern kannst direkt im Schlafanzug auf Deiner Matte loslegen 😉 am besten beim offenen Fenster: Recke und strecke Dich ausgiebig, drehe vorsichtig Deine Gelenke, klopfe sanft Deinen Körper ab.
    Schon nach ein paar Tagen morgendlicher Stretchingroutine wirst Du die Wirkung merken: Dein Energielevel geht nach oben und Du startest fit und konzentriert in den Tag. Wichtig ist, dass Du sanfte Dehnungen ausführst. Direkt nach dem Aufwachen sind Deine Sehnen und Bänder noch etwas verkürzt. Sei also sanft zu Deinem verschlafenen Körper!
  • Bewegung im Alltag
    Mach es Dir zur Routine, Dich wirklich täglich zu bewegen. Entscheidend sind dabei vor allem die Alltagsbewegungen,die am besten selbstverständlicher Teil Deiner Alltagsroutine sind. Gehe jede Mittagspause 15 Minuten an der frischen Luft spazieren, fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit, nimm konsequent die Treppe statt den Fahrstuhl oder verabrede Dich zum Joggen am Abend.
    Suche Dir einen sinnvollen Ausgleichsport dazu, mit dem Du sowohl Muskelaufbau als auch Beweglichkeit trainierst: Yoga, Qi gong, Bouldern oder nutze ein Sporttrampolin.( weitere 44+1 Tipps für mehr Mehr Bewegung im Alltag findest du hier)
  • Notfallprogramm
    Was machst Du an den Tagen, wo nichts nach Plan läuft und der Tag viel zu voll ist?
    Dann drehe zumindest Dein Lieblingssong laut auf und tanze wild dazu.
    Du kommst in Bewegung und es hebt zudem die Stimmung.

Ganzheitlich gesund bleiben und Energie bekommen ist einfach mehr als nur gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Wichtig ist, alle Aspekte im Blick zu haben und zu verändern.

Was ist Dein persönlicher Geheimtipp für mehr Energie?