In meinen Gesundheitscoachings komme ich immer wieder zu dem einen entscheidenden Punkt und einer grundlegenden Frage: Wie sehr setze ich mich und meine Gesundheit wirklich an erste Stelle? Wie sehr liebe ich mich wirklich? Selbstliebe ist für mich Basis für ein wirklich gesünderes Leben. Und es fällt gleichzeitig den meisten Menschen wirklich schwer, es wirklich zu leben. Ich freue mich deshalb besonders über diesen Gastartikel einer lieben Kollegin von mir, auf deren Gesundheitspodcast ich letztes Jahr zu Gast war .Es erwartet Dich ein Gastartikel über Selbstliebe, vollgepackt mit tollen praktischen Übungen.

Romina ist ein Herz- und Intuitionsmensch. Podcasterin und ganzheitlicher Gesundheitscoach. In diesem wundervollen Gastbeitrag möchte sie über die Wirkung der Liebe zu uns selbst schreiben und wie uns Selbstliebe darin unterstützt, ein bewussteres und gesünderes Leben zu führen.
Seit 2015 beschäftigt Romina sich mich mit Persönlichkeitsentwicklung und unterstützt seit mehr als acht Jahren Menschen auf ihrem Lebensweg in Form von Beratung und Coaching. Sie gibt als Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin Kurse, doziert, berät und coacht im Gesundheitswesen und möchte Körper- sowie Geistthemen, Menschen ganzheitlich näher bringen. Dafür hat Romina ebenso eine fundierte NLP Practitoner Coaching Ausbildung mit dem Zusatzmodul Achtsamkeit, Resilienz und Burnout absolviert. Sie sieht sich selbst als Lernende und Lehrende und bildet sich stetig fort und weiter.

“Gerade in der heutigen Zeit dürfen wir lernen, liebevoller auf uns selbst zu schauen als auch wieder achtsamer in die Verbindung mit unserem Körper und Herzen zu kommen. Signale und Gefühle bewusst wahrzunehmen, anzuerkennen und mit ihnen für unseren weiteren Weg zu arbeiten.“ Romina

Du findest sie hier: https://www.coaching-aboutheartway.com/und auch bei Instagram und Facebook.


Dieser Blogartikel enthält ein paar meiner Gedanken über Selbstliebe und Selbstfürsorge sowie kleine Übungen und Methoden für deinen Alltag. Du erfährst, wie du deine Glaubenssätze transformieren kannst und wie du mehr Selbstliebe Stück für Stück in deinen Alltag bringen kannst.

Was ist Selbstliebe und ihre Bedeutung für Dich

„Es gibt keine wichtigere Beziehung im Leben als die zu uns selbst. Doch statt uns die Aufmerksamkeit und Fürsorge zukommen zu lassen, die wir verdienen, stellen wir unsere Bedürfnisse hintenan.
„Nur, wenn wir nicht für uns sorgen, wer tut es dann?“ – Katharina Tempel

Selbstliebe oder besser gesagt der Weg hin zur Selbstliebe, unterstützt uns auf dem Weg zu unserem gesünderen und bewussteren Ich, neue gesündere Verhaltensweisen, Denk- und Handlungsmuster in unseren Alltag zu integrieren.

Doch was bedeutet Selbstliebe oder Selbstfürsorge überhaupt und wie können wir diese in unseren Alltag bewusster praktizieren oder einplanen?

Selbstliebe wird in dem Jahr 2023 oft als „Trendwort“ verwendet oder vielleicht auch noch für den ein oder anderen mit dem Wort Egoismus verknüpft. Selbstliebe oder Eigenliebe definiert jeder Mensch für sich individuell UND ist auch abhängig von dem Bewusstseinszustand des Zeitpunktes der eigenen Definition.

Beispiel: Vielleicht hast du vor ein paar Jahren Selbstliebe noch anders definiert als zum jetzigen Zeitpunkt, da du dich weiterentwickelst und z.B. Glaubenssätze oder Gewohnheiten die dir oder deinem Körper nicht gut tun, aufgelöst hast und vielleicht auch mehr die Verbindung zu dir selbst und deinem Körper fühlst.

Falls du jetzt diesen Artikel liest und das Gefühl hast, dass du noch nicht die Verbindung zu dir selbst oder deinem Körper hast, die du dir wünschst, dann lade ich dich ein, die Perspektive einzunehmen, dass du bereits auf deinem Herzensweg bist, den du ganz individuell in deiner Geschwindigkeit gehen darfst. Und das alles so, wie es gerade ist, sein darf.
Auch das ist Teil unserer Selbstliebe, den jetzigen Zustand in liebevoller Akzeptanz annehmen lernen.

Wenn wir sind jeden Tag unzähligen unterschiedlichen Belastungen und Herausforderungen ausgesetzt, von uns selbst sehr häufig viel erwarten oder projizieren, dass das Außen viel von uns erwartet. Wir dürfen auf dem Weg unserer Selbstliebe also Druck wahrnehmen und loslassen und die eigene Fürsorge einladen. Zwischen Arbeit, Erziehung, Haushalt, Familie oder Haustiere, private Termine und Planungen oder Buchhaltung sind gerade die Gedanken und Worte, die wir zu uns selbst sagen sehr wichtig und bestimmen, welche Liebe und Fürsorge wir zu uns selbst aussenden. Denn unsere Gedanken führen zu Gefühlen und wir bewerten mit ihnen auch uns selbst, unser Selbstbild.

Kommt es dir bekannt vor, dass du häufig erst lange To-Do Listen erledigst und erst wenn du dann am Abend nach Hause kommst und noch Zeit hast für Selbstfürsorge oder „Me-Time“, Routinen oder Zeit für dich einbauen möchtest, dann aber vielleicht keine Energie mehr dafür aufbringen kannst.

Ich möchte dich einladen, dies aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen und gezielte Selbstfürsorge- und Selbstliebetermine in deinen Alltag einzubauen und an erste Stelle zu setzen.

Welche Rituale tun Dir und Deinem Körper nachhaltig gut?

Das können 5 Minuten Atmung oder Body-Scan am Morgen sein oder 10-20 Minuten Bewegung, Yoga, Sport etc. (oder z.B. eine schöne Maske, Schreiben in deinem Journal, ein Dankbarkeitstagebuch führen und/oder genussvoll einen Tee oder frisches Zitronenwasser am Morgen).

Es könnte sein, dass du dir den Raum und die Erlaubnis gibst, in deiner Pause einen Spaziergang zu machen oder zwischen deinen Terminen einen Massagetermin zu legen. Vor allem dürfen es Gedanken sein wie: „Ja, ich darf für mich sorgen.“, „Ich brauche nicht zuerst alles andere erledigen um mir dann erst etwas Gutes zu tun, ich tue mir jetzt etwas Gutes“.

Die Wahl unserer Gedanken und unseres eigenen inneren Monologes bestimmt über die Qualität unseres Tages und wie wir uns fühlen, wie wir uns selbst begegnen und wie wir zu uns selbst sind. Und es darf auch der Moment sein, wo wir uns selbst z.B. über Gefühle oder Bedürfnisse bewusst werden. Auch wenn wir vielleicht nicht so reagiert haben, wie wir uns dies wünschen, im Nachgang uns aber bewusst darüber werden, welches innere Gefühl, Gedanke oder Bedürfnis dieses Verhalten ausgelöst hat. Allein, dass wir uns dessen bewusst sind bzw. werden uns somit einen neuen Raum eröffnet in die liebevolle Annahme und Akzeptanz zu kommen, so dass wir bei der vielleicht nächsten Situation bewusster und liebevoller Zeit und Worte für uns wählen.

Und da ich dir mit diesem Blogartikel nicht nur etwas zum Lesen mitgeben sondern auch einladen möchte, direkt in die Umsetzung zu kommen, zücke doch direkt JETZT einmal deinen Kalender, ob digital oder offline, und notiere dir 1-2 Selbstliebe-Termine, die du diese Woche aktiv in deinen Alltag mit einbauen möchtest.

Schreibe sie wirklich auf, denn gerade das Schreiben hilft unserem Unterbewusstsein in Veränderung zu kommen und es fühlt sich für uns wie ein fester und wichtiger Termin oder eine Verabredung mit uns selbst an. Du kannst diese Termine natürlich so benennen und eintragen, wie es sich für dich stimmig anfühlt.

Denn wenn wir uns selbst, unser Seelenwohl und unsere Gesundheit an erste Stelle setzten, unseren Gefühlen und Bedürfnissen bewusst werden und diese achtsam wahrnehmen:

  • sind wir zufriedener, unabhängiger und fühlen uns verbundener
  • gewinnen wir mehr Widerstandskraft
  • stärken unser Selbstwertgefühl
  • können wir ausgeglichener, kraftvoller und bewusster für andere da sein
  • arbeiten wir effizienter
  • können wir klarer kommunizieren
  • führen gesündere Beziehungen und schützen unsere Seele
  • ernähren uns ausgewogener
  • Wie wir mit uns selbst sprechen, bringt uns in Bewegung. Und auch unsere Gedanken können uns Energie geben oder nehmen.

Zutaten für mehr Selbstliebe

An dieser Stelle möchte ich mit dir ein kleines Gedanken-Experiment durchgehen:

Wenn wir unsere Selbstliebe mit einer Zutatenliste eines frischen saftigen Salates vergleichen, könnten diese Zutaten wie folgt aussehen:

➣Akzeptanz und Achtsamkeit

➣Umgang mit den eigenen Gefühlen -zulassen und freilassen

➣Selbstwirksam um die eigenen Bedürfnisse kümmern

➣Mit dem Körper statt gegen ihn zu leben

➣Unterstützung einholen

➣Verantwortung leben (sich selbst die Antwort geben die du dir wünschst)

➣MUT, trauen sich selbst zu leben, eigene Visionen und Wünsche anzugehen

Überprüfe einmal für dich, welche Zutaten du schon verwendest und welche du vielleicht noch mehr in deinen Selbstliebe-Routinen-Salat integrieren magst.
Ist dein Salat schon bunt?
Oder darfst du hier die ein oder andere Zutat noch (mehr) hinzufügen?

Im weiteren Verlauf möchte ich mich auf diese Zutatenliste beziehen und für dich mit Beispielen und meinen Gedanken füllen:

Akzeptanz und Achtsamkeit

„Es ist wie es ist.“

In dem Moment, wo wir in eine bewusste innerliche Akzeptanz kommen, schaffen wir Raum für Neues und Veränderung. Wenn wir ständig gegen etwas, ob äußerliche Situation oder innerlich ankämpfen, etwas „weg haben wollen“, verwenden wir in unserem Geist so viel Energie und unser Fokus liegt darauf. Anders fliesst unsere Energie, wenn wir unsere Gedanken dazu bewusst beobachten und achtsam wahrnehmen. Freier von Bewertungen uns selbst gegenüber werden, vielmehr Schritt für Schritt in die Annahme kommen.

Häufig, sind wir doch unserer eigener größter Kritiker. Vielleicht kommen dir die folgenden Worte deines inneren Monologs oder deiner Gedanken bekannt vor:

„zu viel“

„zu wenig“

„ich sollte“

„hätte ich doch“

„Beginne damit aufzuhören, gegen dich und andere anzukämpfen.“

Wir dürfen „unperfekt“ sein.
Du darfst „unperfekt“ sein.

Hingegen dürfen wir uns mit unseren eigenen vermeintlichen „Schwächen“ und unseren Stärken und Ressourcen in einem neuen Licht sehen. In einem akzeptierenden Licht.

Wir sind wundervoll, jeder und jede für sich.

Dafür braucht es nicht immer ein „noch mehr“ ein „anders“ ein „besser“ geben, denn darum geht es letztlich nicht. Es geht vielmehr darum, dass wir uns gesehen und akzeptiert fühlen. Und diese Gefühle fangen bei unseren eigenen Gedanken zu uns selbst an. Wir dürfen uns selbst sehen, so wie wir sind. Mit alten oder aktuellen „Wunden“ oder „Verletzungen“ mit Verhaltensweisen, die vielleicht nicht so liebevoll zu uns selbst oder anderen sind. Und in dieser Beobachtung, ganz wertfrei, beginnt Akzeptanz und Achtsamkeit. Diese beiden Komponenten führen dazu, dass wir uns auch lieben lernen, wenn wir mal traurig sind oder uns schlecht fühlen. Alle diese Gefühle sind richtig, wichtig und okay. Akzeptanz und Annahme bedeutet nicht, keine Veränderung einzuladen, es heisst schließlich nicht: „Es bleibt, wie es bleibt“ sondern „Es ist wie es ist“. Dadurch entsteht vielmehr neue Energie eine Veränderung einzuladen, mit dieser wir neue Denk- und Handlungsweisen oder Gewohnheiten mit mehr Leichtigkeit umsetzen, da wir den jetzigen Zustand annehmen.

Uns selbst anzunehmen und zu akzeptieren bedeutet, uns selbst wie einen unserer Herzensmenschen zu behandeln: wohlwollend, verständnisvoll, mitfühlend, unterstützend, tröstend, rücksichtsvoll, vergebend.

Übung um Akzeptanz aufzubauen

Stelle und beantworte dir gerne folgende Fragen schriftlich:

1.) Was möchtest du aktuell in deinem Leben oder an dir selbst beginnen zu akzeptieren, weil es ist so wie es ist? Schreibe alles auf, was dir einfällt. Wo fliesst gerade deine Energie hin, vielleicht weil du so sehr gegen etwas ankämpfst ?

2.) Stelle dir im zweiten Schritt vor, was sich in deinem Leben und deinem Gefühl zu dir selbst verändert, wenn du diese Akzeptanz in dein Leben einlädst? Z.B. Leichtigkeit, Heiterkeit, Entspannung, Gelassenheit, Frieden etc.

Umgang mit den eigenen Gefühlen -zulassen und freilassen

Das Thema Gefühle spielt bei unserer Selbstliebe eine funktionale Rolle. Denn Angst, Trauer, Wut, Neid oder Scham sind vielleicht zunächst auf den ersten Blick keine „angenehmen“ Gefühle und dennoch gibt es sie. Wir leben in einer Welt die durchlaufen ist von Dualität und Polarität. Sonne und Regen, Himmel und Erde, Licht und Schatten, all diese Dinge sind wichtig um Lebendigkeit in der Welt zu erfahren. Pflanzen benötigen Regentage um an Sonnentagen zu blühen und wundervolle Farben, Düfte und Nährstoffe in die Welt zu bringen. Mit unseren Gefühlen ist dies ähnlich. Unsere Gefühle sind da, um uns zu nähren und uns unseren individuellen Weg zu zeigen. Ärger und Angst gilt es also nicht zu bekämpfen, sondern sie als Wegweiser zu nutzen und erst einmal anzuerkennen, dass sie da sein dürfen.

Durch („niedrigischwingende“) Gefühle können wir unsere Bedürfnisse erkennen und diese selbstbewusst vor anderen kommunizieren, Trauer zeigt uns bspw., dass wir uns im Leben verbunden gefühlt haben und/oder einen Menschen verloren haben, der uns am Herzen lag. Es zeigt uns, dass wir uns öffnen für Liebe und Verbindung und das wir diese Gefühle erfahren durften. Sie lädt uns ein, Verluste zu verarbeiten und in Liebe loszulassen, auf das Leben zu vertrauen, um Frieden zu finden.

Alle Gefühle haben ihre Berechtigung, wenn wir es also schaffen im Alltag immer mehr und mehr in die Akzeptanz unseres jetzigen Zustandes zu kommen, laden wir ein anstatt gegen unsere Gefühle „zu kämpfen“, sie weg haben zu wollen oder sie zu unterdrücken. Unser Körper-Geist System spürt dies und kann somit auch mehr Liebe und Frieden empfangen. Wir senden unserem Geist aus, dass es okay ist wie er gerade fühlt und haben schneller die „Hände frei“, um Neues zu empfangen.

Es ist wichtiger denn je, dass wir selbst unsere unterbewusste Definition oder Bedeutung von angeblichen negativen Gefühlen überprüfen. Ich spreche hier neutral eher von „höherschwingenden und niedrigschwingenderen Gefühlen“ und beides ist wichtig, um das jeweils andere überhaupt definieren und benennen zu können. Unsere unterbewusste Definition führt dazu, wie wir mit uns selbst umgehen, was wir zu-lassen um es los-zu-lassen. Denn unterdrückte Gefühle können sich, da sie auf neuronaler Ebene oft zum Flight-Fight-Modus führen, durch erhöhte Muskelkontraktion in unseren Muskeln oder Orangen „ablagern“ sowie natürlich auch zu ungesünderen Handlungsweisen z.B. in Ernährung führen. Der Ausdruck unserer Gefühle in Form von Aussprechen, das Gefühl im Körper benennen und zu beobachten oder in Bewegung bringen, kann uns dabei unterstützen, sie fliessen zu lassen und sie anzunehmen.

Selbstliebe ist also aus meiner Sicht kein Trendwort sondern eine Notwendigkeit uns selbst, unsere Gesellschaft und Natur sowie unser Körper- und Geist-System zu verstehen und in Balance und Frieden zu bringen.

Selbstliebe ist ein Weg und darf es auch sein. Perfektion dabei anzustreben wäre genau das Gegenteil, daher lade ich dich heute mit folgenden Übungen ein, einmal in dich hinein zu fühlen, dich selbst zu erforschen und kennen zu lernen und dich aus dem Blickwinkel der Liebe zu betrachten. Es ist ein Herzensweg und auch auf manchen Wegen gibt es „Umwege“. Laden wir Vergebung und Liebe uns selbst und anderen gegenüber ein, erschaffen wir Frieden im Innen. Auch wenn wir manchmal aus der Balance geraten haben wir die Möglichkeit, immer wieder zu ihr zurück zu finden, Entscheidungen und Handlungen zu überprüfen. Unsere Verbindung zu uns selbst und das Bewusstsein ist dabei der Schlüssel. Sie sind bereits der erste Schritt mental, körperlich und psychisch liebevoller mit uns selbst umzugehen.

Drei Übungen

Übung 1 :

Benenne einmal 5 Dinge an dir, für die du dankbar bist.

Dinge, die du nicht am Außen festmachst sondern Dinge, die dich, dich als Herzensmensch ausmachen. Schreibe sie auf und hänge sie dir z.B. sichtbar auf. Mache dir diese Dinge jeden Tag bewusst.

Übung 2:

Nehme ein leeres Blatt Papier und teile es in zwei Spalten ein. In die linke Spalte schreibst du nun alle selbstkritischen Gedanken, die du von dir selbst hast. Danach schreibst du in die rechte Spalte zu jedem dieser Kritikpunkte einige ermutigende und aufmunternde oder motivierenden Worte. Was würde z.B. ein/e gute/r FreundIn sagen?

Wenn dir dies noch schwer fällt, kannst du dir auch einen realen oder fiktiven Herzensmenschen auswählen und dir vorstellen, was diese Person zu dir sagen würde.

Übung 3:

Schenke dir selbst dein größtes Lächeln, indem du dir z.B. morgens im Spiegel tief in die Augen schaust und 2-3 Dinge aufzählst, die dein Gesicht strahlen lassen. Schenke dir Worte, die dir und deiner Seele gut tun.

Auch hier, wenn dir diese Übung noch nicht so leicht fällt, kannst du dir wieder einen Herzensmenschen vorstellen, der die Worte zu dir sagt.

Fällt dir noch nichts ein? Dann frage doch einmal 3-5 Freund_Innen, welche besonderen Eigenschaften dich ausmachen oder was sie besonders an dir wertschätzen. Daraus kannst du dir auch deine Worte und Sätze baue.

Selbstwirksam um die eigenen Bedürfnisse kümmern

Selbstwirksamkeit ist eine große innere Ressource über die wir alle verfügen. Manchmal ist jedoch die Verbindung zu dieser Ressource blockiert, durch tiefliegende Glaubensmuster. Hier können wir uns einmal die Frage stellen, ob wir das Gefühl haben, selbst gerade die Entscheidungen in unserem Leben zu treffen, die sich für uns stimmig anfühlen. Spüren wir ein Wirken aufgrund unserer Handlungen in unserem Leben oder leben wir nach alten Glaubensmustern, wie wir zu leben, entscheiden, zu sein oder was wir zu tun haben?! Unsere aktuelle Zufriedenheit in unserem „Sein“ lässt uns bewusster darüber werden, ob wir unsere Bedürfnisse bewusst beachten und uns selbstwirksam um sie kümmern. Unsere Gedanken wirken in unserem Körper, sie können zu Gefühlen und letztlich zu Verhaltensweisen und Handlungen führen. Du bist bereits wirksam, denn deine jetzigen unterbewussten Gedanken wirken in deinem Leben und erschaffen deine Handlungen. Wir können uns also an dieser Stelle bewusst machen, welche Gedanken uns zu dem Lebensgefühl führen, was wir uns wünschen und unsere Bedürfnisse erkennen. Selbstwirksamkeit ist Bestandteil unserer Selbstliebe, denn sie lässt uns als GestalterIn unseres Lebens fühlen. Wir können selbst entscheiden, ob wir uns von alten Überzeugungen und Limitierungen trennen möchten und das Leben führen, was uns aufblühen lässt. Selbstliebe bedeutet, dass du nicht unbedingt das tust was Mainstream ist, sondern das tust, was deinem Herzen und deiner Gesundheit gut tut, auch wenn dieser Weg länger und „ausdauernder“ sein wird oder anderen Menschen diesen nicht verstehen. Am Ende werden wir belohnt, denn das, was wir auf diesem Weg über uns selbst lernen, bereichert unser Leben und lässt uns erkennen, was wir wirklich brauchen und wer wir sind.

Wie du Glaubenssätze aufdecken oder verändern kannst, hörst du auch u.a. in meinem Podcast:„Heart Heal über deinen Herzensweg: Dein Gesundheitspodcast“ In dem Podcast erhältst du inspirierende Themen rund um deine körperliche und mentale Gesundheit, ich freue mich wenn du rein hörst.

Auch zu finden bei youtube oder Apple podcast.

Mit dem Körper statt gegen ihn zu leben

Unser Körper ist unser Werkzeug, mit dem wir unseren Geist in dieser Welt ausdrücken dürfen.

Wir dürfen verstehen, dass auch unser Körper vermeintliche Schwächen und Stärken besitzt und das es hier kein perfekt gibt. Jeder Mensch wird geboren als ein Unikat. Der Umgang mit unserem Körper darf aus einer Liebe heraus stattfinden:

Um es an einem Beispiel fest zu machen:

Treibst du Sport, weil du dich so wie du jetzt bist nicht lieben lernen kannst, vielleicht sogar sehr unzufrieden mit dir bist?

Oder

Treibst du Sport, weil du tief in dir die Verbindung zu deinem Herzen spürst und weißt wie gut es dir tut, dich gesund hält dich für dich selbst und dein Herz zu bewegen. Du dies in Balance ausübst und eine feste Sport- & Bewegungsroutine in dein Leben integriert hast? Und du weißt, dass der Rest durch eine gesunde Ernährung und Bewegung von alleine kommt?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Ansichten ist unser innerer Zustand.
Erschaffen wir aus einem Mangel heraus oder aus der Fülle, aus der Liebe zu uns?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es vielmehr darum geht, auch in uns selbst ein Gefühl von Fülle und Liebe zu erschaffen, um nachhaltige förderliche liebevolle Gedanken und nachhaltige gesündere Verhaltensweisen in unser Leben einzuladen, ein gesellschaftliches Umdenken, was bei uns selbst beginnt zu wirken um lange und gesund zu leben.

Unterstützung einholen

Wir alle brauchen ab und an Unterstützung.

Folgende Fragen kannst du dir stellen:

IM BERUF:

Bist du in der Lage, konkret um Hilfe zu bitten oder im Job klar zu kommunizieren, wofür du noch freie Kapazität hast, so dass du gesund und effektiv arbeiten kannst?

PRIVAT:

Wann hast du das letzte Mal jemanden um Hilfe gebeten oder dir überlegt, wie du dich im Alltag entlasten könntest (Putzhilfe, Familie, Partner oder Freunde, Babysitter, Einkaufsservice)?

Wo kannst du dich selbst entlasten, indem du deine Grenzen klarer formulierst und nach Möglichkeiten und Lösungen suchst?

Hast du nach deiner Arbeit kaum Energie für dich selbst?

Gehst du oft Gewohnheiten nach, die dich ablenken ?

Dann kann es sein, auch wenn uns unsere Arbeit leicht fällt, wir nicht ausreichend auf unseren Energiehaushalt geachtet haben.

Fühl einmal selbst in dich hinein. Auch Gedanken die du während der Arbeit hast, können dir Kraft und Energie rauben.

Unterstützung anzunehmen ist auch Teil unserer Selbstfürsorge und Selbstliebe.

Ver-Antwort-ung leben

Die vorletzte Zutat ist die eigene Ver-Antwort-ung zu leben, liebevoll in die Verantwortung unserer Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen zu kommen.
Ich habe das Wort bewusst in Silben aufgeteilt, denn wir geben unsere eigene innere Antwort auf die Fragen unseres Lebens. Wie wir mit uns selbst umgehen, liegt in unserem Inneren. Manchmal haben wir Antworten von jemand anderem übernommen. Durch Erfahrungen, Erziehung, Medien etc. und machmal fällt es uns schwer zu unterscheiden, welche Antworten und Glaubenssätze denn nun zu uns gehören und aus unserem Herzen stammen. Wir dürfen uns also noch einmal bewusst Fragen stellen, auf die wir selbst neue Antworten finden und geben. Diese neuen Antworten führen zu einem neuen Blick auf uns selbst (Selbstbild) und führen schlussendlich zu gesünderen und liebevolleren Handlungen in unserem Leben. Sie führen zu mehr Liebe und Frieden, weil sie aus unserem Herzen stammen und nicht aus dem Außen übernommen wurden.

MUT, sich trauen sich selbst zu leben, eigene Visionen und Wünsche angehen

MUT als letzte Zutat möchte ich dir MUT schenken, als kleine Inspiration:

M=Motivation

U=Unperfekt

T=TUN

MUT begleitet uns auf unserem Weg uns selbst mehr zu lieben und alte Wunden nach und nach zu heilen. Alte Glaubensmuster zu erkennen und neue zu kreieren. Mut begleitet uns als GestalterIn unseres Lebens zu sehen und liebevoll die Ver-Antwort-ung einzuladen.

Den einzigen Moment den wir besitzen, uns selbst mehr Liebe zu schenken ist jetzt. Verschiebe die Dinge nicht immer wieder auf morgen. Beginne mit Mut im jetzt und gehe deinen Weg Schritt für Schritt.

Hierfür möchte ich dir zum Abschluss noch einmal ein paar Fragen mit an die Hand geben:

Wie möchtest du heute über dich denken?

Wofür möchtest du dich besonders anerkennen?

Welche Worte möchtest du zu dir selbst wählen? Welche tun dir gut?

Mit welcher inneren Ausrichtung lädst du Gesundheit und Frieden in deinen Körper und deinen Geist?

Auf unserem Weg zu mehr Selbstliebe geht es nicht darum, 100% alles toll an uns finden zu müssen. Es geht viel mehr darum, uns dafür anzuerkennen wer wir sind und zu erkennen, welche großartigen Ressourcen in uns schlummern. Alle unsere Persönlichkeitsanteile in unser Leben zu integrieren, ihnen Aufmerksamkeit und Raum zu schenken. Bedürfnisse erkennen. Die eigene Definition von Leben zu leben, innere Erwartungen und Glaubenssätze zu erkennen und zu überprüfen, sind diese wirklich förderlich für uns und entsprechen sie unserem Herzen? Fühlt sich dies wirklich stimmig für uns an und was würde sich denn stimmig für uns anfühlen?

Meinen Ansichten nach geht es dabei darum für uns:

Wenn wir uns selber lieben lernen, hat dies in vielen Lebensbereichen eine (Aus)Wirkung.
Wir sind z.B. mehr in der Lage, eine innere Stärke und ein Selbstvertrauen aufzubauen und sind nicht mehr abhängig von der Liebe oder Zuneigung anderer. Wir lernen, dass wir Wünsche und Gedanken ehrlich und authentisch mitteilen können, ohne in ständig unterbewusster Angst zu leben, die Anerkennung anderer Menschen zu verlieren. Dabei ist eines ganz wichtig: Das wir uns selbst akzeptieren, unseren eigenen Weg gehen und unsere Wünsche und Kreativität in die Gestaltung unseres Leben fliessen lassen. Dabei kristallisiert sich – je mehr wir zu uns selbst stehen und in die Liebe zu uns selbst kommen – auch immer mehr heraus, welche Herzensmenschen uns bedingungslos begleiten, unterstützen und uns wirklich gut tun.

Wir gehen mit mehr Selbstliebe auch in unserer Kommunikation mit mehr Akzeptanz und Respekt mit unseren Mitmenschen um, da wir uns selbst gegenüber mehr Anerkennung, Liebe und Respekt schenken. Ebenso besitzen wir z.B. durch die Selbstliebe die Möglichkeit, mehr Selbstbewusstsein aus- oder aufzubauen und dies (z.B. in dem Lebensbereich Beruf) einzubringen oder uns zu trauen, unsere Wünsche, Träume und Visionen anzugehen. Wir lernen die eigenen Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen und die Glaubensstrukturen loszulassen, die dem erfüllen unserer Bedürfnisse im Wege stehen, z.B. lernen Nein zu sagen, wenn sich Dinge für uns nicht richtig oder gut anfühlen.

Diese Balance führt dazu, dass wir mehr bei uns selber sind und Körper und Geist sich gegenseitig unterstützen. Wir lernen auf uns acht zu geben, übernehmen Verantwortung für unsere eigenen Gefühle und können ein gesünderes Verhältnis zu stressigen Situationen aufbauen, was sich auch z.B. in unserem Ernährungsverhalten widerspiegeln kann.

Wir lernen unser wirkliches „Sein“ zu leben.

PS: Hast du wie oben beschrieben bereits deinen Kalender gezückt und 1-2 Termine eingetragen, dich mit dir selbst verabredet? Dann kann auch diese Handlung jetzt deine erste sein, zu mehr Selbstliebe, Selbstfürsorge und bewusste Zeit mit dir selbst. Weil du es wert bist!

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Was „In“ dir lebt, gibst du auch nach „Außen“ weiter.

Achte auf dich und bleibe liebevoll und sanft zu dir.

Von Herzen alles Liebe, Romina

Neben Weihnachten beginnt nun bald auch ein viel älteres Fest, die Rauhnächte. Und Du kannst sie wunderbar nutzen, zur Ruhe zu kommen und in die bewusste Begegnung mit Dir selbst einzutauchen. Was es damit auf sich hat, erzähle ich Dir in diesem Blogartikel.

Was sind die Rauhnächte?

Die Nächte zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen werden als Rauhnächte bezeichnet. 12 heilige Nächte, die für je einen der 12 Monate im Jahr stehen und uns einladen zurückzublicken. Aber die Dir auch den Raum geben, zu überlegen, wie Du das kommende Jahr gestalten willst. Und vielleicht wirst Du Dir der eigenen Spiritualität bewusst? (Hier erkläre ich Dir, was ich damit meine)

Die Ursprünge der Rauhnächte liegen in der vorchristlichen Zeit und in der alten Zeitrechnung des Mondjahres. Da das Mondjahr 354 Tage hatte, das Sonnenjahr jedoch 365, fehlten elf Tage und 12 Nächte. Diese wurden von den Kelten quasi eingeschoben und so wurde der Zeitunterschied ausgeglichen. Es blieben 12 Nächte „übrig“, sie fallen „aus der Zeit“.

Für die Rauhnächte und die Energien, die dort bestehen, gibt es sogar eine wissenschaftliche Erklärung. Hier findest Du sie beschrieben.

Diese Tage werden auch seit jeher als “Zeit zwischen den Zeiten” bezeichnet, denn die Grenzen zu den Welten, der Anderswelt, die normalerweise nicht so leicht zugänglich sind, sind offen.  

Die Menschen glaubten damals, dass in den oft stürmischen und kalten Winternächten böse Mächte wirkten, die ihnen schaden wollten. Zur Mitte der Rauhnächte, also an Silvester, sollte dann die sogenannte „Wilde Jagd“ beginnen. Es wurde sich erzählt, dass in dieser Zeit die Seelen der Toten und die Geister Zugang zur Welt der Lebenden haben.

Viele Brauchtümer sind über die Jahrhunderte entstanden, die immer noch Teil unseres Lebens sind: So soll man Kerzen im Haus und an Fenstern bei Dunkelheit aufstellen, um böse Geister zu vertreiben oder zu Silvester richtig viel Lärm machen, um diese ebenfalls zu verjagen – unsere Weihnachtsbeleuchtung und die Böller zum Jahreswechsel haben dort ihren Ursprung.

Rund um die Rauhnächte gibt es aber auch viele Rituale und Bräuche.
Früher wurde diese Zeit auch „Rauch-Nächte“ genannt. Schon bevor das Christentum hierzulande die vorherrschende Religion war, wurde das Ritual des Räucherns gelebt. Dadurch sollten böse Geister und Dämonen vertrieben, aber auch gute Geister willkommen geheißen werden, sowie die Häuser gereinigt werden. Dies wurde auch später im Christentum übernommen, wenn mit Weihrauch geräuchert wurde.

Die Rauhnächte sind heutzutage die Zeit, um in sich zu gehen und sich mit seinen Wünschen zu beschäftigen. Sie bieten Zeit für Rituale, Ahnengedenken, Reinigung und eine achtsame Einkehr zu sich und eine kleine Rückschau auf das vergangene Jahr.

Die Nächte und Tage geben auch Raum für einen kleinen Rückzug aus dem Alltagstrubel, einer Innenschau, um sich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Wann sind die Rauhnächte genau?

Die Rauhnächte starten jedes Jahr am 24.12. um 24 Uhr und enden am 06.01. um 24 Uhr.

Die 1. Rauhnacht beginnt also am 24.12. um 24 Uhr und endet am 25.12. um 24 Uhr

Der Legende nach steht jeder Tag der zwölf Rauhnächte stellvertretend für einen Monat des Folgejahres und gibt Hinweise darauf, was geschehen wird. Und sie dient als Zuordnung für die Wünsche, wo sie zeitlich in Erfüllung gehen sollen.

Die Aufteilung der Rauhnächte:

25.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – Januar

26.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – Februar

27.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – März

28.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – April

29.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – Mai

30.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – Juni

31.12.2021, 00:01-23:59 Uhr – Juli

01.01.2022, 00:01-23:59 Uhr – August

02.01.2022, 00:01-23:59 Uhr – September

03.01.2022, 00:01-23:59 Uhr – Oktober

04.01.2022, 00:01-23:59 Uhr – November

05.01.2022, 00:01-23:59 Uhr – Dezember

In einigen Überlieferungen beginnen die Rauhnächte bereits zur Wintersonnenwende (Thomasnacht) am 21. Dezember. Sie ist für mich der persönliche Auftakt dieser magischen Zeit und ich nutze ihn als Vorbereitung für das Ritual, welches ich Dir unten vorstelle.

Aber zunächst möchte ich Dir zwei andere Rituale für diese besondere Zeit vorstellen.

Räuchern

In Anlehnung an den früheren Glauben, böse Geister und angesammelte, negative Energien müssen aus dem Haus vertrieben werden, wird heute noch das Ausräuchern der Wohnung praktiziert.

Heutzutage versucht man vielleicht nicht mehr unbedingt böse Geister zu vertreiben, sondern genießt die erleichternde und reinigende Wirkung des Ausräucherns, für Seele und Körper.


Das benötigst Du zum Räuchern:

  • Räucherschale, da kannst Du einfach einen Blumentopfuntersetzer aus Ton, Metall oder Keramik nehmen, Hauptsache feuerfest.
  • Räuchersand, den Du ins Räuchergefäß füllt, um die Ausbreitung der Hitze zu reduzieren.
  • Kohle. Diese ist in gepressten Tabs erhältlich, die sich leicht entzünden lassen.
  • Zudem werden Räucherkräuter gebraucht.
    Gerade am Anfang empfehle ich, entweder einfache Kräuter wie weißen Salbei zu nutzen oder auf eine Räuchermischung speziell für Rauhnächte zurückzugreifen. Beim Räuchern geht es weniger um richtig oder falsch, sondern um Dein Bauchgefühl. Schnupper beim Kauf an den Kräutern und entscheide nach Gefühl. Legt beim Kauf des Räucherwerk vor allem Wert auf gute Qualität und vermeidet synthetische Inhaltsstoffe.
    Räucherkräuter kannst Du in allen möglichen Läden bekommen. Hier in Hannover gibt es kleine Kräuterteeläden, esoterisch angehauchte Buchläden oder Modegeschäfte. Aber auch auf dem Weihnachtsmarkt kannst Du hier fündig werden. Und natürlich kannst du Räucherwerk auch im Internet kaufen.

    Statt zu kaufen, kannst Du gerne auch auf Spaziergängen durch die Natur oder dem Wald selber sammeln. Es eignen sich dazu Harze von Nadelbäumen, auch Blüten wie Lavendel, Rosenblätter, etc. können leicht selbst gesammelt und getrocknet werden. Vielleicht wächst auf dem Fensterbrett auch der jetzt gerne verwendete Salbei, den Du zum Räuchern trocknen kann. Nur bitte keine giftigen Pflanzenteile verwenden!

So funktioniert das Ritual:

Zünde zunächst die Kohle in der Räucherschale an.
Erst, wenn die Kohle durchgeglüht ist, wird das Räucherwerk aufgelegt. Am besten bereitet man sich noch ein Werkzeug wie einen Löffel vor, um das Räucherwerk von der Kohle zu schieben, sobald es unangenehm zu riechen beginnt. Das ist der Fall, sobald die ätherischen Öle verduftet sind und die Zellulosefasern der Pflanzenteile zu brennen beginnen.

Gehe mit Deiner Räucherschale durch alle Zimmer, blase den Rauch in alle Ecken und stelle Dir vor, dass sich alles Negative der Vergangenheit in ihm auflöst und daraus Positives entsteht.

Wichtig ist es, dass Du wirklich ungestört ist – ohne Ablenkungen von Handy, Haustieren, alltäglichen Pflichten und dergleichen.

Räuchern ist ein Ritual – eine besondere Handlung außerhalb des Rahmens des Alltäglichen.

Es hat ein Anfang und ein Ende und bringt Dich ins Hier und Jetzt.

Journaling und Achtsamkeit

Nutze die Rauhnächte heute in der modernen Zeit zur Selbstreflexion.

Was passt für mich, was gilt es zu ändern oder anzupassen?

Ich möchte Dich einladen, die tolle Achtsamkeitsmethode Journaling für Dich gezielt in dieser Zeit auszuprobieren.

Und sie ist nachweisbar hilfreich, um Dein allgemeines Wohlbefinden zu stärken, weniger Stress, mehr Lebensfreude und Energie zu haben, sprich, Deine mentale Gesundheit zu verbessern.

Alles was Du brauchst, ist ein leeres Notizbuch und ein Stift.

Im Gegensatz zum Tagebuch schreiben, in dem vor allem Erfahrungen und Erlebnisse im Außen festgehalten werden, geht es beim Journaling vor allem um Deine Gedanken und Gefühle, um Deine „inneren“ Erfahrungen.

Dabei nimmst Du Dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit und reflektierst die letzten 24 Stunden.

In dem Du Dir bestimmte Fragen stellst, wirst Du Dir dadurch Deiner aktuellen Lebensweise bewusster. Der Fokus liegt beim Journaling auf der eigenen mentalen Gesundheit.

Das Wichtigste beim Journaling ist:


Stellen Dir die richtigen Fragen und schreibe Deine Antworten auf.

Dadurch aktivierst Du Deine linke Gehirnhälfte, die für die analytische und rationale Vorgänge zuständig sind und kannst so Gefühle und Intuitionen, die in der rechten Gehirnhälfte stattfinden, verarbeiten. Das Schreiben hilft Dir so, mentale Blockaden zu umgehen.

Häufig greift Journaling auf Impulsfragen zurück, die entweder unabhängig voneinander, oder aufeinander aufbauend, einen Reflexionsprozess zu einem bestimmten Thema anstoßen.

Mit ihnen schaffst Du es, neue Perspektiven einzunehmen, und Deinen Fokus auf Positives zu lenken. Neue neuronale Verbindungen werden so in Deinem Gehirn geschaffen, die Dein Glücksempfinden stärken und Deine Lebensqualität verbessern.

Das Besondere an der Journaling Methode ist, dass sie Dir keine Antworten und Ratschläge vorgibt, sondern dass Du Dir selbst hilft. Dadurch festigen sich Deine Erkenntnisse leichter und Du setzt Veränderungen einfacher um. Ein Dankbarkeitstagebuch hat übrigens ähnliche Auswirkungen, hier findest Du mehr zu den erstaunlich ganzheitlichen Wirkungen auf Deine Gesundheit.

In den Rauhnächten geht es neben der Rückschau auf das vergangene Jahr auch um die Wahrnehmung der Träume, die verstärkt in dieser Zeit auftreten. Der beste Zeitpunkt für das Journaling ist deshalb kurz nach dem Aufstehen bei Deinem ersten Lieblingstee gemütlich eingemuschelt auf dem Sofa.

Folgende Impulsfragen können Dir dabei helfen:

  • Wie ist meine Nacht gewesen?
  • Wer und was hat sich mir in meinen Träumen gezeigt?
  • Welche Stimmung war im Vordergrund?
  • Um was ging es?
  • Welche Gedanken und Geistesblitze hattest Du?
  • Welche Tiere und Menschen sind mir begegnet und welche Botschaft haben sie mir vermittelt?
  • Welche Symbole haben sich mir gezeigt?


Schreibe einfach alles auf, was Du in dieser Zeit an Botschaften erhältst.

All das ergibt für Dich vielleicht in diesen Momenten nicht besonders viel Sinn oder Du kannst die Bedeutung dessen noch nicht greifen. Aber denke daran: Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

Die Nächte sind zudem den Monaten zugeordnet und geben Hinweise auf diese. Hier findest Du gezieltere Fragen zu den einzelnen Nächten, wenn Du die Zeit gestalten intensiver willst.

Ich bin selber eher Fan von “Keep it simple” -Tue das, was Dir keinen Stress macht und Dir guttut.

Das Ritual der 13 Wünsche

Ein Ritual, welches in den letzten Jahren neben dem Räuchern an Beliebtheit gewann, ist das Verbrennen von Wünschen. Bevor die Rauhnächte beginnen, machst Du Dir Gedanken, was Du Dir vom kommenden Jahr erhoffst. Gerne in der längsten Nacht, der Wintersonnenwende.

Du überlegst Dir 13 Wünsche, schreibst sie auf jeweils einen Zettel und faltest sie so, dass man den Text nicht mehr lesen kann.

Wichtig ist dabei, diese Wünsche positiv, klar und in der Gegenwart zu formulieren („Ich bin gesund“ und nicht „Ich will gesund sein“).

Die zusammengefalteten Zettel kommen alle in einen Behälter.

Am Abend der ersten Rauhnacht, am 25. Dezember nimmst Du den ersten Zettel hervor und verbrennst ihn ungelesen. Das machst Du jeden Abend, bis von den 13 Wunschzetteln nur noch einer übrig ist. Dieser letzte Wunsch wird nicht verbrannt – sondern den darfst Du öffnen und lesen. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, bist Du nämlich selbst zuständig.

Wir als Familie lieben dieses Ritual. Gerade meine Kinder erstaunen mich immer sehr, mit welcher Ernsthaftigkeit sie dieses Ritual durchführen.
Jeder Wunsch darf sein und bietet Raum zum Austausch und zur Selbstreflexion.

Die Wirkung auf Deine Gesundheit

Was fällt Dir bei den vorgestellten Ritualen auf?

Alle bringen Dich in die Stille, in das Hier und Jetzt.
Das Räuchern als Ritual fokussiert uns, genauso wie ein Lagerfeuer auf andere Art und Weise uns fokussiert, zentriert und zur Ruhe bringt.
Räuchern als Ritual bringt uns vom Gestern und dem Morgen zurück ins Jetzt und ins Sein. Das macht uns gewissermaßen lebendig. Auch die anderen beiden Methoden bringen Dich zu Dir zurück, Deinen Wünschen, Deinen Gefühlen im Hier und Jetzt.

Dieses Hineinschauen in sich selbst ( Introvision) und im Hier und Jetzt verweilen ist übrigens ein wichtiger Bestandteil in der Resilienzforschung geworden.

Resilienz ist die Fähigkeit, mit inneren und äußeren Einflüssen umzugehen und Stress, Krankheit, Inflation, Krisen und viele weitere Faktoren, die täglich auf uns wirken, auszugleichen. Sie ist quasi unser mentales Schutzschild, das “Immunsystem der Psyche”.

Damit das Körper-Seele-Geist-System diese Fähigkeit nicht verliert, braucht es genau solche Zeiten der Stille, der inneren Ruhe, der Erholung – Tage wie die Rauhnächte. Denn geht die innere Balance verloren, werden wir krank. ( Mehr zur Balance findest Du hier)

Diese elf Tage mit ihren zwölf langen Nächten werden nur dann zu dieser Kraftquelle, wenn Du in dieser Zeit ein möglichst großer Freiraum für Dich selbst schaffst. – für Müßiggang und Rückschau.

  • Statt auf Partys zu gehen, solltest Du Dich in Deinen vier Wänden einkuscheln.
  • Statt durch erhellte, volle Citys zu hetzen, sollten wir bei einem Winter-Spaziergang zur Ruhe kommen: Atme die kalte Luft tief ein, lehne Dich im Wald an einen Baumstamm , streiche mit bloßen Fingern den Rauhreif von einem Blatt, oder lasse den Blick in den Himmel schweifen.


In keiner Zeit des Jahres gelingt es Dir besser, tiefer mit Deinem Inneren in Kontakt zu trete und Dich mit den wichtigen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen, sich neu zu orientieren und vor allem eins: Kraft zu schöpfen.

Eine kleine dankbare Urlaubsgeschichte.

Eine Begegnung an der Bushaltestelle

Letzte Woche waren wir für 6 Tage im Harz.

Ein Wandernatururlaub bei frühlingshaften Temperaturen sollte es werden.

So fuhren wir zusammen mit zwei Kids und Hund mit Zug und Bus nach Goslar Hahnenklee,

einem Wanderort direkt am Wald.

Dort wurden wir empfangen von einem heftigen Schneesturm.

Und wir hatten einen ganz anderen Urlaub als geplant.

Sechs Tage später saßen wir dann wartend an der Bushaltestelle, ein Hagelschauer vor unserer Nase und kamen mit anderen Touristen ins Gespräch.

Als sie hörten, dass wir unseren letzten Urlaubstag hatten, bemitleidete sie uns: „Oh nein, dann hatten ihr ja die Woche mit dem miesen Wetter, Schneesturm, Wind. Wie doof. Ab Montag soll es ja erst besser werden.“

Und ich? Ich schaute sie ganz verwundert an:

„Nein – wieso doof? Wir haben so am ersten Tag einen wundervollen Winterspaziergang geschenkt bekommen. Mit Schnellballschlacht und Schneemann. Und das im April.“

Wie schaust Du auf das Leben?

Kannst Du auch dankbar sein für die kleinen unerwarteten Dinge im Leben?


Dankbarkeit stärkt die Seele und den Körper

Seit einigen Jahren ist Dankbarkeit Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Sowohl Psycholog*Innen also auch Mediziner*Innen haben in unterschiedlichen Studien erforscht:

Dankbarkeit unterstützt Deine psychische Gesundheit. Sie fühlt sich nicht nur gut an, sondern trägt auch zu größerem Wohlbefinden und besseren Beziehungen bei. Wer dankbar ist, leidet weniger unter Angst, Ärger, Stress und Schlafstörungen.

Dankbarkeit kann aber auch bei der Prävention von Angst- und Panikerkrankungen helfen, Phobien mildern und wie ein Schutz vor Depressionen und Suchterkrankungen wirken. Ein Versuch legt nahe, dass Dankbarkeitsübungen das Glücksniveau um 25 Prozent heben und sogar Antidepressiva bei leichten bis mittelschweren Depressionen ersetzen können.

Der Grund: Gefühle wie Dankbarkeit und Zufriedenheit, so die Erklärung der Expert*Innen, können nicht gleichzeitig mit negativen Gefühlen wie Angst oder Ärger gefühlt werden. Es sei fast unmöglich, zugleich frustriert und dankbar zu sein.

Doch auch die Schulmedizin erforscht seit einigen Jahren das Dankbarkeitsgefühl: So haben internationale Forscherteams herausgefunden, dass Dankbarkeit sogar die Heilung von körperlichen Krankheiten begünstigt: So gibt es wissenschaftliche Beoachtungen, dass sich der Blutdruck durch Dankbarkeitsübungen um 25 Prozent senken ließ.

Paul J. Mills, spezialisiert auf Psychoneuroimmunologie und Psychosomatik, entdeckte, dass Dankbarkeit die Herzgesundheit von Herzpatienten unterstützt: Er nimmt an, dass Dankbarkeit den Vagusnerv im menschlichen Körper aktiviert. Dieser ist Teil unseres körpereigenen Ruhesystems, des sogenannten Parasympathikus. Chronischer Stress könne so gesenkt werden, was so zu Gelassenheit führt.

Durch Dankbarkeitsübungen kann sich also das Herz offenbar besser selbst regulieren und seinen Rhythmus beruhigen. Bei jenen Patienten, die täglich in ihr Dankbarkeitstagebuch schrieben, sanken so gleich mehrere Entzündungsmarker. ( mehr dazu hier )

Den Dankbarkeitsmuskel kannst Du trainieren

Dankbarkeit kann wie ein Muskel trainiert werden. Nach einiger Zeit seien die Wirkungen sogar als neurobiologische Veränderung im Gehirnscan sichtbar, berichten Wissenschaftler*Innen der University of Indiana: Dankbarkeitsübungen reduzierten laut der Studie die Sorgen- und Grübelneigung der Teilnehmer*Innen nachweislich. Das Training habe sich positiv auf Zuversicht, Stressresistenz und Depressivität ausgewirkt.

Eine positive Grundstimmung ist der beste Nährboden, um mehr Gutes zu entdecken.

Gelebte Dankbarkeit zieht zudem weitere günstige Effekte nach sich wie Kreativität, verbessert Deine sozialen Besziehungen und macht Dich widerstandsfähiger.

Doch wie setze ich das konkret um?

Hier habe ich drei konkrete Vorschläge für Dich:

Dankbarkeitsübung

Drei kleine Dankbarkeitsübungen

1.) Dankbarkeitstagebuch

Um sich eine tägliche Dankbarkeitsroutine wie ein “Dankbarkeitstagebuch” aufzubauen, reichen im Prinzip ein Notizbuch und ein Stift. Schreibe täglich fünf Dinge auf, für die Du dankbar bist. Das können generelle Dinge sein wie „genug zu essen“, ein Dach über den Kopf, aber auch kleine Dinge wie „kein Regen“, die frische tolle Luft, das wundersame kleine Schneckenhäuschen oder auch das Zwitschern der Vögel.

2.) Dankbarkeit mitteilen

Bei dieser Übung , die auch unter „Expression of Gratitude” bekannt ist, geht es darum, möglichst täglich , den Dank durch einen Brief, einen Dankesbesuch oder auch durch eine Handynachricht auszudrücken.: Von : Danke für den schönen Abend, Danke dass es Dich gibt bis hin zum einfachen
„Ich denke an Dich“.

Hast Du keine Zeit oder Lust zu schreiben?

Auch ein mentaler Dank hilft: Schließe dabei die Augen und lasse den Menschen und das Dankbarkeitsgefühl vor Deinem inneren Auge erscheinen. Und dann sage leise Danke.

3.) Besser einschlafen

Vor dem Einschlafen hilft es sehr, den Tag Revue passieren zu lassen und in Gedanken eine Dankbarkeitsliste zu erstellen. Du kannst so das Gedankenkarussell unterbrechen.Viele fühlen sich anschließend so gelassen, dass sie umgehend einschlafen.

Sehr hilfreich kann es sein, sich diese angenehmen Situationen auch visuell nochmal vorzustellen und so das Gefühl zu intensivieren. Dankbarkeit hat nämlich eine sinnliche Dimension. Manche Menschen verbinden sie eher mit Bildern, andere lieber mit Musik. Probiere Dich da unbedingt aus.


Zwei Versionen

Unsere Tage im Harz können auf zweierlei Weise erzählt werden:

Wir hatten echt alles: Schneesturm, kaltes ungemütliches Wetter, Regel, Hagel, Wind, wenig Sonne, 4 Tage keine Möglichkeit zur Sommerrodelbahn zu fahren. Statt mehrere Stunden Wandern waren wir oft nur in der Ferienwohnung und haben abgehangen. Er war echt nicht wie geplant.

Was dort nicht auftaucht:

  • die Dankbarkeit, überhaupt nach der Coronaquarantäne fahren zu können ( Timing war perfekt) .
  • Am Anreisetag kurz vor dem Schneesturm angereist zu sein. Und am frühem Abend einen wundervollen Winterspaziergang inklusive Schneemann geschenkt zu bekommen.
  • Einen Steinmarder direkt vor dem Fenster, dazu einige Eichelhäher und Eichhörnchen.
  • einen tolle abwechslungsreiche Wanderung ohne Regen, von dem meine Kinder volltrunken vor Glück am Abend waren.
  • Viele Stunden Muße und Familienspaß, MyRummy zusammen zu spielen.
  • Gemeinsame Stunden am Abend, in denen wir zusammen Kinderfilme geschaut haben ( wenn Disney Channel da ist, muss das auch genutzt werden 😉 )
  • Ein wirklich netter Tag in Goslar: Bummeln, Eis essen , Altstadt entdecken. Und wir haben spontan das Zinnfigurenmuseums besucht. Die Kinder hatten dort viel Spaß, selber ihre Zinnfiguren zu gießen und zu bearbeiten.
  • Am Abreisetag doch noch zur Sommerrrodelbahn zu können, nach dem sie die Tage vorher wegen Wind geschlossen hatten. 2 x sausten wir lachend bei blauem Himmel und Sonnenschein die Rodelbahn hinunter. Den Schnellhagelsturm wenige Minuten später haben wir uns dann bei einem heißen Kakao in der Hütte angeschaut.

Wie sehr kannst Du die kleinen Geschenke des Lebens sehen?

Kannst Du dankbar sein auch für die unerwarteten Dinge?

Ereignisse, Geschehnisse, die ganz anders kommen als geplant?

Schreibe gerne ein Kommentar unter dem Beitrag.

Ja, mein Urlaub war anders als geplant. Und trotzdem war er auf seine Weise wundervoll.