Anfang des Jahres. Zeit für gute Vorsätze, oder?
Mehr Sport, gesünder Essen…
Was sind Deine? oder hast du gar keine?
Vorsätze sind gut. Sie bringen Dich in Bewegung, in die Veränderung.
Doch nur für wie lange? Studien zeigen, dass bereits nach wenigen Wochen die Neujahrsvorsätze bei den meisten verflogen sind.
Letztes Jahr um diese Zeit habe ich einen Blogbeitrag darüber geschrieben. A wie Anfangen.
Ich habe über unterschiedliche Typen gesprochen, Umsetzungstipps gegeben. Insgesamt ein prima Artikel wie ich finde ( Du findest ihn hier)
Und heute, ein Jahr später? Schaue ich tiefer.
Vom Struggeln, Selbstwert und Erkenntnissen.
Mitte Dezember war ich ziemlich am Struggeln.
Mein Selbstwertgefühl war ziemlich unten. Zweifel machten sich breit, ob ich es jemals schaffe, erfolgreich mit meinem Onlinebusiness zu werden.
Ganz “wunderbar”genährt wurden diese Zweifel durch die ach so tollen Erfolgsmeldungen auf den sozialen Medien.
- “mein bester Launch seit 3 Jahren”
- “Umsätze in 4,5,6-stelligen Bereichen”
- “Verkaufszahlen sind großartig”
Ja ich weiß genau um die Wirkung auf den Selbstwert und die Gefahr der sozialen Medien. ( Artikel).
Doch dieses Mal erwischte es mich nicht sofort greifbar, sondern quasi hinterrücks.
Erschöpft vom Jahr machte ich nämlich meine Unzufriedenheit erst einmal daran fest.
Tja und dann sah ich es.
Zufällig zeigte mir Facebook ein Video von einer Person an, die letztes Jahr kurz ein Teil meines Lebens war,
bevor ich sie aus meinem Leben entfernte. ( Artikel im Jahresrückblog)
Und ich blieb hängen und schaute.
Auch sie erzählte von ihrem “Erfolgsjahr” . wie gut ihr Geschäftsmodell funktionierte.
Sie erzählte viel. Erzählte von ihren Zahlen, Summen und Umsätzen. Und sie berichtete von ihren vollen und intensiven Arbeitstagen, ihren ach so produktiven und effektiven Tagen.
Schon wollte ich es genervt ausmachen, als ich nochmal auf die Person schaute:
“Wieso sieht sie denn eigentlich so merkwürdig aus?”
Sie war stark geschminkt. Damit meine ich übrigens nicht etwas Wimperntusche, Rouge und Lippenstift.
Nein. So richtig Tuschkasten – eher unüblich für sie.
Dann schaute ich genauer hin. Und dann sah ich hinter all der Fassade ihre Müdigkeit, ihre Erschöpfung.
Ich versuchte mich zu erinnern.
War sie nicht Mutter von zwei Kleinkindern? Bewohnte ein großes Haus?
Hat sie nicht immer wieder erzählt von Betreuungsausfällen, Notbetreuung etc. ?
Und ich begriff.
Das Ruderboot mitten im See.
Wie gehe ich durchs Leben? Wie schaffe ich eine gesunde Balance aller Bereiche ?
Funktioniert das Konzept der ganzheitlichen Gesundheit eigentlich überhaupt in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, in der alles “gleichzeitig” ist?
Karriere, Erfolg, Häuslebaue, Kinder, Pflege der Eltern und dazu fit und gesund ?
All das will ich erreicht haben bis ich spätestens 40 bin. Ist das realistisch?
Ich glaube, in den meisten Fällen klappt das eher nicht.
Denn der Tag hat nur 24 Stunden. Du musst zwangsweise priorisieren.
Eins bleibt bei vielen auf der Strecke: ja -Das bist Du. Du und Deine Gesundheit.
Ich erinnere mich an ein wunderbares Bild, das der leider verstorbene Jean-Paul Pianta
in meinem Studium beschrieb. Ich habe es folgendermaßen in meiner Erinnerung abgespeichert:
“Wir sitzen in einem kleinen Boot auf einem großen See.
In der Mitte ist das Wasser schön ruhig. Nur kleine Wellen schlagen leise ans Holz.
So ruderst du umher, mal weiter nach links, mal weiter nach rechts.
Du schaust Dir das Ufer mit den Seerosen genauer an. Dann ruderst Du weiter nach rechts und findest viele kleine Fische im Wasser. Ein wenig weiter ist ein Meer von Rohrkolben. Du siehst die Schwäne auf dem Wasser und die Sonne glitzert.
Kommst Du jedoch zu sehr an den Rand des Sees, werden die Wellen stärker. Du triffst vielleicht auf einen Wasserstrudel oder auf größere Wellen, die vom Ufer kommend auf Dich treffen.
Das Boot wankt und Du drohst umzukippen.
Das Ziel sollte deshalb sein, wieder in die Mitte des Sees zu rudern
und so in Balance mit allen Lebensbereichen zu sein.”
Und nun? Was ist die Moral der Geschicht` ?
Wünsche und Visionen
- Ich glaube, statt sich Vorsätze zu setzen , sollte diese Zeit eher dazu genutzt werden, sich mit seinen Wünschen und ganz persönlichen Visionen fürs Leben zu beschäftigen. Und sich so zu sortieren und sich stets aufs Neue auszurichten.
- Was wünscht Du Dir für Dein Leben?
- Wirklich das? Was steckt wirklich hinter Deinen Wünschen?
- Wie soll Dein Leben in 5 Jahren, in 10 Jahren aussehen?
- Was braucht es, damit diese Vision Wirklichkeit wird und sie gut wird?
Und dann – mit dem klaren Ziel vor Augen – frage Dich:
- Welche noch so kleinen Schritte kannst Du in diesem Jahr gehen?
Mein Ruderboot
So ging ich in mich und fragte mich genau das:
Was sind meine Wünsche?
Ich wünsche mir natürlich auch Erfolg im Onlinebusiness.
Das dieses Jahr endlich mein erster Kurs online geht und sich verkauft.
Aber der eigentliche Wunsch dahinter?
Ich möchte unabhängig und frei leben, viel Leben mit viel Zeit für mich und Müßiggang, Familie, Freund*innen, Natur.
Das ist das Ziel. Dieses kann ich nur leben und genießen, wenn ich dann gesund bin. Mental wie körperlich.
Und neben dem beruflichen Erfolg dürfen und müssen auch die anderen Bereichen eine Rolle spielen –
hin zum ganzheitlichen Wohlbefinden.
Gut Ding will Weile haben -auch bei mir
Ich glaube, das ein regelmäßiges Innehalten gut ist.
Um sich stets neu auszurichten, sich wieder in die Mitte des Sees zu rudern.
Nur dort habe ich die Ruhe, um alle Lebensbereiche im Blick zu haben und auf sie einzugehen.
Und ja, dort bewege ich nur leicht die Ruder, komme nicht schnell voran. aber so kann ich mit meinen Kräfte besser haushalten und mich auf meine Vision freuen.
Denn das ist gewiss: Sie wird meine Realität werden.
Was sind deine Gedanken dazu? Freue mich sehr auf Dein Kommentar
Nachtrag: Gestern, am 21.1.2021 haben wir den Kaufbetrag für das Grundstück überwiesen!